Sonntag, 8. Oktober 2023

Zwiebelfisch

März, 2004

  • 24 März

    Visas – die Mehrzahl gönn ich mir

    Sind Antibiotikas schädlich? Lohnen sich Praktikas? Was man nicht selber weiß, das muss man sich erklären. Oder man schlägt es nach, denn wozu gibt es schließlich Lexica’s? Viele kennen sich im Einzelfall nicht aus, und erst recht nicht mit der Mehrzahl. Neulich im Café, Mutter und Tochter bringen sich bei …

  • 24 März

    Problematische Fremdwörter in Einzahl und Mehrzahl

      Singular Plural Agenda Agenden Album Alben Antibiotikum Antibiotika Apostroph Apostrophe Atlas Atlanten, Atlasse Causa Causae Chaos – (unzählbar) Datum Daten (nicht: Dates) Dementi Dementis Exitus – (unzählbar) Fauxpas Fauxpas Forum Foren, Fora (lat.) Genus Genera Globus Globen, Globusse Grand Prix Grands Prix Humus – (unzählbar) Index Indizes, Indexe Internum …

  • 17 März

    Krieg der Geschlechter

    Die oder das Nutella – diese Frage hat schon Tausende Gemüter am Frühstückstisch bewegt. Seit Generationen wird in Wohnküchen debattiert, gezankt und gestritten. Der, die, das – wieso, weshalb, warum – welchen Artikel haben Markenartikel? Am Morgen sitzt das Paar am Frühstückstisch. Er rührt – noch reichlich unausgeschlafen – in …

  • 10 März

    Italienisch für Anfänger

    Da sitzt es, das junge Paar, im gemütlichen „Ristorante Napoli“ und studiert die Speisekarte. Kerzenschein, italienische Musik, alles umwerfend romantisch. Der Kellner kommt, um die Bestellung aufzunehmen. Sie macht den Mund auf – da nimmt das Unheil seinen Lauf. Jeder kennt ihn, den „typischen Italiener“ an der Ecke, bei dem …

  • 3 März

    Einfach Haar sträubend!

    Früher gab es erdölfördernde Länder einerseits und milchverarbeitende Betriebe andererseits. Dann kamen die Ölkrise und die Rechtschreibreform. Heute gibt es Erdöl fördernde Länder und Milch verarbeitende Betriebe einerseits. Und andererseits grotesk zerrupfte Begriffe wie Kapital gedeckt, Rückfall gefährdet und Muskel bepackt. Eines ist gewiss: Die Zeiten ändern sich. Der gutaussehende …

Februar, 2004

  • 25 Februar

    Phrasenalarmstufe Gelb

    Obwohl Journalisten sich nur ungern dem Vorwurf aussetzen, unzeitgemäß zu sein, ziehen viele von ihnen beharrlich einen Marketenderkarren voll Gerümpel hinter sich her. Darauf befinden sich alte Hüte, Kappen, Fahnen, Hörner, Nähkästchen und jede Menge geplatzter Kragen. Wer ihnen den Krempel abkaufen soll? Die Leser natürlich. Wer regelmäßig die Zeitungen …

  • 18 Februar

    Im Bann des Silbenbarbaren

    Aus dem Silbensumpf hat sich ein Suffix erhoben, den deutschsprachigen Raum zu erobern. Und zwar bar jeder Rücksicht: Was früher unverwüstlich war, ist heute unverwüstbar, wenn nicht unkaputtbar. Produkte werden kaufbar, Entscheidungen akzeptierbar, Menschen erinnerbar. Der Siegeszug des Silbenbarbaren scheint unaufhaltbar. Die Endsilbe -bar ist auf dem Vormarsch. Und im …

Januar, 2004

  • 27 Januar

    Deutschland, deine Apostroph’s

    Über dem hölzernen Kahn prangte in grellen Neonbuchstaben der Schriftzug „Noah’s Arche“. Und sie kamen alle: Petra’s Hamster, Susi’s Meerschweinchen, Indien’s Elefanten, Australien’s Känguru’s, selbst Marabu’s und Kolibri’s. Sie flohen vor dem alles verheerenden Häk’chen-Hagel. Doch es war zu spät: Die Welt versank, und übrig blieb am Ende – nicht’s. …

Dezember, 2003

  • 25 Dezember

    Der Despot, der aus dem Erdloch kam

    Die Wahl des Wortes des Jahres 2003 ist entschieden: Das „alte Europa“ soll es sein. Doch wie so oft hat man zu früh abgestimmt. Das wahre Wort des Jahres kam erst kurz vor Weihnachten über uns; und es hielt seinen Einzug mit Pauken und Trompeten. Rechtzeitig zur Weihnachtszeit haben die …

  • 10 Dezember

    Trügerischer Anschein des Scheinbaren

    Morgens um sieben ist die Welt anscheinend noch in Ordnung. Oder ist sie es nur scheinbar? Allem Anschein nach ist der unscheinbare Unterschied zwischen scheinbar und anscheinend nicht hinlänglich bekannt. Dabei verbirgt sich hinter dem anscheinend Ähnlichen nur scheinbar Gleiches. Morgens um kurz nach sieben springt der Radiowecker an, und …