Dienstag, 16. April 2024

Sämtliche Präpositionen, die den Genitiv regieren

Es sind genau 96 an der Zahl: Präpositionen, die mit dem Genitiv stehen. Höchstens ein Drittel davon findet in der Alltagssprache Verwendung. Das ist jedoch kein Zeichen für einen Sprachverfall: Der Genitiv war stets ein Fall der gehobenen Sprache und daher eher in der geschriebenen als in der gesprochenen Sprache anzutreffen. Das gilt auch für die meisten der ihn regierenden Präpositionen: Wörter wie „angelegentlich“, „behufs“, “„namens“ und „vermittels“ findet man – wenn überhaupt – in der Schriftsprache. Einige sind der schweizerischen oder österreichischen Amtssprache vorbehalten.

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4 Kommentare

  1. Erinnert mich an den schönen Spruch aus seligen Schulzeiten:

    „Begierig, kundig, eingedenk,
    teilhaftig, mächtig, voll
    regieren stets den Genitiv.
    Wer das nicht weiß, ist toll.“

    • Werte Frau Starke, wenn mich meine Erinnerung an den Lateinunterricht vor mehr als 60 Jahren nicht trügt, gilt der Merkvers für die entsprechende Lateinvokabeln. Zu deutschem „begierig“ gehört nämlich die Präposition „nach“ und zu „voll“ meist „von“. Auch hatten wir die neutralere letzte Zeile „Was man sich merken soll“.

  2. Sehr geehrter Herr Schick!
    Ich weiß: Ich habe eine zu beanstandende Eigenschaft: Ich suche beim Lesen Ihres Newsletters ständig nach möglichen Verstößen gegen die Rechtschreibung. Es kann doch nicht sein, dass dem Herrn Sick keine Fehler unterlaufen …
    Wie schon zu vermuten ist, bin ich wieder einmal fündig geworden. In „Sämtliche Präpositionen, die den Genitiv regieren“ schreiben Sie: „Einige sind der Schweizer oder österreichischen Hochsprache vorbehalten.“ Nachdem ich in Österreich sprachlich domestiziert wurde, schmerzt es mich um so mehr, dass Sie der schweizer Hochsprache offensichtlich mehr Hochachtung entgegen bringen als der österreichischen. Ich sehe die „schweizer Sprache“ nicht in der gleichen Kategorie wie das „Wiener Schnitzel“ und auch nicht vergleichbar mit dem „Schweizer Käse“, beides Fälle, in denen die Großschreibung anerkanntermaßen als Merkmal eines Geschmacksmusters dient.
    Nachdem Sie andernorts sogar Adjektive in festen Begrifflichkeiten klein halten (das „neue Jahr“), plädiere ich eindeutig für die Kleinschreibung. Zumindest mahne ich jedoch Gleichbehandlung beider Staaten an.
    Mit freundlichen Grüßen
    Fritz Hartig

  3. Jens-Gerrit Eisfeld

    „wegen“ muss die Fußnote 2 bekommen

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