Sonntag, 14. April 2024

Tag Archiv: Umgangssprache

Januar, 2005

  • 12 Januar

    Die maßlose Verbreitung des Mäßigen

    Dass die Umgangssprache einem Rinnsal gleich immer nach dem einfachsten und kürzesten Weg suchte, ist nachweislich falsch. Viele Menschen könnten ihre Telefonkosten halbieren, wenn sie sich angewöhnten, auf überflüssige Wortanhängsel zu verzichten. Doch das fällt offenbar genauso schwer wie der Verzicht auf Süßes und Kartoffelchips. Gemessen am Unglück anderer geht …

August, 2004

  • 19 August

    auf der Arbeit/in der Arbeit

    Vor dem Wort „Arbeit“ sind die Präpositionen „auf“, „bei“ und „in“ prinzipiell gleichwertig. Je nachdem, ob man unter Arbeit den Arbeitsplatz versteht, das Ausüben einer Tätigkeit oder das Gebäude, in dem man arbeitet, kann man „auf der Arbeit“ (= auf der Arbeitsstelle), „bei der Arbeit“ (= beim Arbeiten) oder „in …

  • 19 August

    auf/offen

    War das Fenster nun offen oder auf? Der Gebrauch des Wortes auf im Sinne von geöffnet ist umgangssprachlich. Standardsprachlich ist das Fenster offen. Besonders im norddeutschen Raum ist die umgangssprachliche Verwendung von auf als Adjektiv verbreitet und stand Modell für zahlreiche weitere kuriose Adjektivbildungen aus Präpositionen. Wenn das Fenster auf …

  • 19 August

    nichtsdestotrotz/trotzdem

    „Nichtsdestotrotz“ ist eine mit Luft gefüllte Dreikomponentenhülse, die es dank massenhafter Verbreitung zu einem Eintrag im Wörterbuch gebracht hat, wenn auch mit dem dahinter stehenden Vermerk „ugs.“ (umgangssprachlich). Im gepflegten Deutsch sind nach wie vor die Begriffe „trotzdem“, „wenngleich“ und „obwohl“ zu bevorzugen. Die Wörterbücher kennen übrigens auch die nichtimgeringsten …

  • 19 August

    brauchen/zu brauchen

    „Wer brauchen nicht mit zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen.“ Diese Faustregel gilt in der Standardsprache noch immer. In der Umgangssprache wird „brauchen“ in Analogie zu den Hilfsverben „müssen“ und „dürfen“ oft ohne „zu“ verwendet: Nach dem Vorbild „Sie muss davon ja nichts erfahren“ wird „Sie braucht davon …

Mai, 2004

  • 12 Mai

    Die reinste Puromanie

    Sie wollen Action, Spannung, Erotik, Leidenschaft? Was immer Ihr Herz begehrt, Sie sollen es bekommen – und zwar pur. In anderer Form werden diese Artikel heute auch gar nicht mehr angeboten. Wer sich auf die Suche nach Entspannung begibt, dem wird in Anzeigen, Katalogen, im Fernsehen und auf Internetseiten jede …

April, 2004

  • 21 April

    Er designs, sie hat recycled, und alle sind chatting

    Wie werden eigentlich englische Wörter in deutscher Schriftsprache behandelt; kann man sie deklinieren und konjugieren wie deutsche Wörter? Oder gelten für sie andere Regeln? Diese Fragen beschäftigen alle, die recyceln, designen, chatten und simsen. Ein paar Gedanken über die Einbürgerung von Fremdwörtern. Fremdwörter, egal welcher Herkunft, werden zunächst mit Ehrfurcht …

März, 2004

  • 12 März

    Sind „schmeißen“ und „kriegen“ tabu?

    „Nach Wahldebakel: SPD schmeißt Schröder raus“ – „Der Kanzler kriegt die rote Karte.“ Sätze wie diese sind vorstellbar. Aber Sie werden Sie hoffentlich niemals in einer seriösen Zeitung lesen müssen. Nicht aus Rücksicht auf den Kanzler, sondern aus Respekt vor der Sprache. Der achtjährige Julian besucht die zweite Klasse einer …