Samstag, 12. Oktober 2024

Kolumnen

Referenz/Reverenz

Der Teufel steckt bekanntermaßen im Detail. In diesem Falle ist es ein kleiner unscheinbarer Lippenlaut, der eine große Wirkung hat. Spricht man ihn weich wie ein „w“, dann ist’s die Reverenz, und die bedeutet „Ehrerbietung“ und „Verbeugung“. Der Königin erweist man eine Reverenz, indem man sich vor ihr verneigt oder …

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raus, rein, runter, rüber, rauf und ran

Die Präpositionen raus, rein, runter, rüber, rauf und ran werden nicht apostrophiert: „Komm sofort da runter!“, nicht: „Komm sofort da ’runter!“ Zwar steht das „r“ für die Vorsilbe „her“, doch ist diese Verkürzung auf einen Buchstaben bereits so alt, dass der Apostroph schon lange nicht mehr gesetzt wird. Bei Zusammensetzungen …

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postum/posthum

Dies dürfte manchen Wortklauber überraschen: postum und posthum bedeuten tatsächlich dasselbe! Und zwar „nach jemandes Tod erfolgt“ (zum Beispiel eine Auszeichnung) oder „nach jemandes Tod erschienen, nachgelassen“. Dass nur „posthum“ dies bedeutete, während „postum“ mit „nachträglich“ gleichzusetzen sei, ist ein Missverständnis. Die Form ohne „h“ ist die ältere. Sie wurde …

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Platzangst/Raumangst

Das Wort „Platzangst“ wird umgangssprachlich oft im Sinne von Angst vor Enge, vor Gedränge und vor geschlossenen Räumen gebraucht. Viele Menschen sagen zum Beispiel, dass sie in Fahrstuhlkabinen Platzangst bekämen. Hier wird Platzangst folglich mit Angst vor „zu wenig Platz“ gleichgesetzt. Tatsächlich aber ist Platzangst etwas anderes, nämlich die Angst …

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offiziell/offiziös

„Offiziell“ bedeutet amtlich, förmlich, feierlich. Das wissen die meisten Menschen auch, daher wird dieses Wort selten falsch gebraucht. Anders verhält es sich dagegen mit „offiziös“. Hier glauben viele, es handele sich noch um eine Steigerung des Wortes „offiziell“« und sei also geradezu höchst offiziell. Doch genau das Gegenteil ist der …

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Neugier/Neugierde

Zwischen „Neugier“ und „Neugierde“ besteht zwar ein klanglicher, aber kein qualitativer Unterschied. Beide Formen sind standardsprachlich korrekt und als gleichwertig anzusehen. Dasselbe gilt auch für die Wörter „Begier“ und „Begierde“; auch hier sind beide Formen richtig und gleichbedeutend. „Begierde“ ist allerdings die häufigere Form, „Begier“ gilt als gehoben und ist …

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in 2010/im Jahre 2010

Die Präposition „in“ vor einer Jahreszahl ist ein Anglizismus, der vor allem im Wirtschaftsjargon allgegenwärtig ist. Die deutsche Sprache ist jahrhundertelang ohne diesen Zusatz ausgekommen und braucht ihn auch heute nicht. Der Zweite Weltkrieg war nicht „in 1945“ vorbei, sondern 1945. Ich wurde nicht „in 1965“ geboren, sondern 1965. Die …

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Deutsch strikes back!

Begriffe wie Posting und Flatrate, Blockbuster und Ranking, Lifestyle und Standing sind heute fast schon selbstverständlich. Aber brauchen wir sie wirklich? Für die meisten Dinge gibt es schließlich ein ebenso gutes deutsches Wort. Man muss nur danach suchen. Und wo es bislang keines gab, da kann man auch eines erfinden.  …

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Kuwait/Kuweit

Schreibt man das mit Erdöl gesegnete Emirat am Persischen Golf „Kuwait“ oder „Kuweit“? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Oder sind’s die Gaister? Zunächst gilt eines klarzustellen: Ob „Kuweit“ oder „Kuwait“ – in beiden Fällen handelt es sich lediglich um eine Transkription (= lautliche Umschrift) des Arabischen. Die Araber …

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je – je/desto/umso

Die Konjunktion „je“ steht heute standardgemäß mit den Korrelaten (= Partnerwörtern) „umso“ oder „desto“: Je länger ich faste, desto mehr nehme ich zu. Je weniger du redest, umso besser ist es. In der Schriftsprache findet man dies gelegentlich auch um- gekehrt: Ich nehme desto mehr zu, je länger ich faste. …

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