Zwischen „Neugier“ und „Neugierde“ besteht zwar ein klanglicher, aber kein qualitativer Unterschied. Beide Formen sind standardsprachlich korrekt und als gleichwertig anzusehen.
Dasselbe gilt auch für die Wörter „Begier“ und „Begierde“; auch hier sind beide Formen richtig und gleichbedeutend. „Begierde“ ist allerdings die häufigere Form, „Begier“ gilt als gehoben und ist dementsprechend selten anzutreffen. Indes gibt es das Wort „Gierde“ nicht allein, unsere Sprache kennt nur die „Gier“. Andere „gierige“ Zusammensetzungen wie Beutegier, Blutgier, Geldgier, Habgier, Mordgier, Raffgier gibt es nur mit „Gier“, nicht mit „Gierde“. Einen klangähnlichen Fall stellt das Wortpaar Zier/Zierde dar. Auch hier sind zwei bedeutungsgleiche Formen existent, von denen die eine ebenso gut und richtig wie die andere ist.