Sehr geehrter Herr Sick, zuerst möchte ich mich bei Ihnen für die grammatikalischen Fehler entschuldigen, die ich in dieser Nachricht sehr wahrscheinlich machen werde. Aber ich bin eine Ausländerin, und obwohl ich in München seit fast zwei Jahren wohne, ist mein Deutsch noch nicht so gut.
Nach der Naturwissenschaft und der Forschung (eigentlich mein Beruf) ist die deutsche Sprache meine zweite Leidenschaft. Ich weiß nicht, warum; viele Leute fragen mich das, weil Deutsch für uns Italiener wirklich sehr schwierig ist, besonders die Grammatik. Allerdings finde ich diese Sprache sehr „ordentlich“ und faszinierend; ich meine, alle Worter in einem Satz müssen eine bestimmte Ordnung haben, und es sieht sehr elegant aus wegen des Großbuchstabes für die Substantiven.
Infolge der Tatsache habe ich mit vielem Interesse Ihres Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 4″ gelesen. Ehrlich gesagt, ist dieses Buch sehr schwierig für Ausländer, die noch am Anfang mit der deutschen Sprache sind. Trotz vieler Schwierigkeiten ist es mir aber gelungen und ich fand es völlig interessant. Und weil ich „Selbstverstümmler“ bin, habe ich auch die Folge 1 gekauft. 🙂
Manchmal werde ich paranoisch mit dieser Sprache, besonders wenn es etwas zu tun mit der Grammatik hat. Vielleicht will ich zu oft zu tief gehen. Ich stelle mir immer viele Fragen, die meistens leider ohne Antwort bleiben. Wenn ich irgendjemanden etwas frage (und das passiert auch mit meiner Deutschlehrerin!), bekomme ich meistens die gleiche Antwort: „Das ist aber deutsch!?“oder „Es ist nun mal so!“
Ich bin der Meinung, dass ich einen Lehrer wie Sie bräuchte. Dann würde ich immer eine befriedigende Antwort bekommen 🙂
Am Schluss möchte ich mich bei Ihnen bedanken, weil ich dank Ihres Buches viele nützliche Dinge gelernt habe, mit denen ich mich verbessern kann. Mit freundlichen Grüßen,
Silvia Ferioli, München
Cara Silvia!
Eine Italienerin, die so gut Deutsch schreiben kann, muss sich NICHT entschuldigen für eventuelle Fehler. Ihr Mut, sich auch noch ausgerechnet in einem anerkannt strengen Sprachforum zu melden, ist beachtenswert. Ich selber habe einige Jahre in Italien gearbeitet, spreche diese wunderschöne Sprache so leidlich, würde mich aber niemals trauen, in Italien etwas in Italienisch zu veröffentlichen.
Acquiescenza, veramente!
Sie schreiben so hübsch, eben mit einem italienischen afflato.
Für alle Fragen der deutschen Sprache sind Sie übrigens bei Bastian Sick bestens aufgehoben. Hier bekommen Sie stets eine ausführliche Antwort, denn im Deutschen ist eben nichts „nun mal so“. Im Italienischen ja auch nicht ….
Buon proseguimento!
L. Hessen