Viele meinen, die sprachliche Qualität der Zeitungen sei in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Man finde kaum noch einen Artikel ohne Fehler, beklagen sie. Falsch geschriebene Wörter, verrutschte Zeilen, vertauschte Namen, fehlende Satzzeichen, sinnzerstörende Worttrennungen seien an der Tagesordnung. Vielleicht haben sie recht. Doch all der Ärger darüber ist schlagartig vergessen, wenn man inmitten der eintönigen Druckerschwärze eine bunte Blüte entdeckt – denn nichts ist erfrischender, als wenn nüchterner Zeitungsstil plötzlich zu blühen beginnt. Das kann durch eine ungeschickte Wortwahl entstehen, eine unbeabsichtigte Auslassung oder ein falsch gesetztes Satzzeichen. Manchmal genügt schon ein fehlender Buchstabe.
Der Versuch, einem todernsten Thema Leben einzuhauchen, wurde schließlich erfolglos zu Grabe getragen.
„Rundschau“ (Baden-Württemberg), eingesandt von Caren Neba
Ist das nicht nett?!
Natürlich sind viele Fehler dieser Art darauf zurückzuführen, dass oft schneller gesprochen als gedacht wird. Auch beim Schreiben kommen die Gedanken nicht immer mit.
Andererseits ist jeder Anlass zu lächeln oder zu lachen höchst willkommen.