Mittwoch, 2. Oktober 2024

Leichte Sprache

 
Beispiele zur „Leichten Sprache“: Auszüge aus dem Ratgeber des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, das Informationsschreiben der „Leiterin von dem Wahl-Bereich Bremen“ an alle Bremer Wahlbürger und Auszüge aus der Passionsgeschichte in „Leichter Sprache“.

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15 Kommentare

  1. Tönt ja schrecklich, diese einfache Sprache. Mit einem Kind bemüht man sich auch, auf eine einfache Art zu sprechen, aber doch immer noch „normal“, was auch immer normal ist!?

  2. Gerhard Weitz

    Diese Sprache erinnert mich sehr an die Sendung mit der Mau’s!

    • Oh nein! Die Maus ist eine der intelligentesten Kindersendungen, die es überhaupt im deutschen Fernsehen gibt, da tust du dem armen Nager und seinen Produzenten aber unrecht! Jedenfalls hat sich mir beim Anschauen der Maus noch nie der Magen zusammengekrampft. Hingegen – wenn ich diesen Wahlzettel lese… da verspüre ich das unbändige Verlangen, mal kurz die Örtlichkeiten aufsuchen zu müssen.
      Und jetzt in einfacher Sprache:
      Die Mau’s ist eine schlaue Sendung für Kinder. Mehr schlau als andere Sendungen. Du, du, Schimpfe, so was darfst du nicht sagen! Gut: Maus gucken. Schlecht: Wahlzettel lesen und kotzen.

  3. Moin an alle, zuerst habe ich dieses alles für Satire gehalten; allerdings war nicht der 1. April und alles wird einigermaßen seriös übermittelt. Also glaube ich das mal, was Frau von der Leyen möchte.
    Auch ich habe meinen Kindern und Enkeln schon ab 2 Jahren eine „Leichte Sprache“ vermittelt. Aber ab dem Alter von etwa 6 Jahren versuche ich es mit der richtigen deutschen Sprache.
    Es würde mich interessieren, ob es den Wahlaufruf in Bremen auch in „richtiger“ Sprache gab. Falls das nicht der Fall war, darf man sich über die grandiose Wahlbeteiligung dort nicht wundern.

  4. Das ist einfach unfassbar. So spricht man auch nicht mit kleinen Kindern, es sei denn, man will ihnen von Grund auf jeden Zugang zur eigenen Muttersprache verbauen.

  5. Leichte Sprache? Gerne!
    Für Menschen mit Verständnisproblemen, wie Lernbehinderte oder Migranten, ist das sicherlich eine große Hilfe. Aber pauschal für alle Bürger?

    Ich bin einfach nur sprachlos.

    Goethe und Schiller würden weißglühend im Grabe rotieren, sollten sie davon erfahren.

    Ist das der Anfang vom Ende unserer Muttersprache?

  6. Furchtbar. Landen wir bei „Ich Tarzan, Du Jane“? Das ist ein Rückfall in die Zeiten von „Du machen Pause?“. Pidgin-Deutsch.

    Ja, so hat man vor 30-40 Jahren mit Gastarbeitern geredet, als noch alle Kollegen Ali genannt wurden. Und das wird jetzt salonfähig, offiziell abgesegnet?

    • … leider nicht nur vor 40 Jahren, sondern leider bis heute. Wie sollen diese Menschen bloss richtiges Deutsch lernen, wenn man sie als (akustische?) Analphabeten behandelt?

  7. Schon vor mehr als 20 Jahren musste ich mich einer sehr leichten Sprache bedienen und auch den Wortschatz sehr einschränken. Dabei half mir der Kinder-Duden und für die Sprache wäre ich glücklich gewesen, einen Rat-Geber in den Händen zu haben. Ich durfte nämlich Hör-Behinderte unterrichten, die das meiste Geschriebene nicht verstanden.
    Danke für Ihren Ratgeber. Ich hoffe, ich bekomme diesen auch irgendwo übers Internet.

  8. „Und vom Beirat“ – was ist das denn für ein Satz? Gar keiner – Verb verloren! Und nein, es ist nicht die Wahl vom Beirat und nicht des Beirats – der Beirat ist bei der Wahl passiv und nicht aktiv beteiligt! Der Beirat wählt nicht, er wird gewählt!

    Kurze Sätze sind sinnvoll. Für alle. Aber wenn man die Leichte Sprache(TM) so übertreibt, dann erweist man einer verständlichen Sprache einen Bärendienst. Und damit auch denen, die etwas verstehen sollen.

    Tom

  9. Andi Neumann

    Tja – die leichte Sprache… wohl genau richtig für Leute mit Beeinträchtigung… wie diese Politiker zum Beispiel.

  10. Einige der Bremer Nichtwähler sind vermutlich durch die genitivfreien Formulierungen der Bremer Wahlleitungsinstitutionen derart verschreckt worden, dass sie diese gefühlte Erniedrigung als Ruck zum Festklopfen der Entscheidung, nicht zu wählen, wahrnahmen.

  11. Schlimm.
    Schlimm.
    Schlimm.
    (= drei kurze Sätze)

  12. Christoph Veith

    Beispiele für diese Genitiv-Vermeidung finden sich inzwischen auch in Lehrbüchern für „Deutsch als Fremdsprache“, z. B. „Berliner Platz 1, neu“. Darin heißt es S. 189: „die Tochter von Ihrer Nachbarin“

  13. Kenne ich unter „frankfurter Possesivpronomina“:

    „Das Auto von der Frau Müller ihrer Tochter der Freund …“ (Das Auto des Freundes der Tochter von Frau Müller).

    Ich hoffe,
    a.) ich erinnere mich korrekt (war s ca. 1982) und
    b.) werde jetzt nicht von allen Hessen gesteinigt …

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