Wer sich verzählt, kommt aufs falsche Ergebnis.
Wer sich verläuft, kennt sich anscheinend nicht aus.
Wer sich verplant, dem entgeht ein Erlebnis.
Wer sich verirrt, kommt so schnell nicht nach Haus.
Wer sich versteigt, kommt am Ende nicht weiter.
Wer sich verrenkt, dem tut‘s tagelang weh.
Wer sich vertut, der ist später gescheiter.
Wer sich verspielt, trifft ein D für ein C.
Wer sich vertippt, hat ein Wort falsch geschrieben.
Was bedeutet dann: sich zu verlieben?
Wer sich verspätet, lässt jemanden warten.
Wer sich verzettelt, der hat keinen Plan.
Wer sich verkauft, war nicht richtig beraten.
Wer sich verfährt, nimmt besser Bus oder Bahn.
Wer sich versteckt, wird so schnell nicht gefunden.
Wer sich verspricht, sagt nicht das, was er meint.
Wer sich verwählt, ist nicht richtig verbunden.
Wer sich verhört, glaubt, er habe geträumt.
Wer sich verfliegt, wär besser unten geblieben.
Was bedeutet dann: sich zu verlieben?
Was ist verkehrt daran, sich zu verlieben?
Hab mich verrannt, und zwar deinetwegen.
Hab mich verbrannt, mich zum Narren gemacht.
Hab mich verbohrt, nicht bereit, aufzugeben
Hab mich verlor‘n, und mich selber verlacht.
Hab mich verzehrt, mich in Träume verstiegen.
Das bedeutet wohl: sich zu verlieben.
Darum wird lieben so oft mit „ver“ geschrieben.
(c) Bastian Sick 2013
Live-Mitschnitt: Bastian Sick singt „Sich zu verlieben“ (im Rahmen der Tournee „Füllen Sie sich wie zu Hause“ 2014)
Studio-Aufnahme: „Sich zu verlieben“ als MP3-Download