Wo findet man Taucher, die sich mühsam über Wasser halten? Und Bücher, die ein Lied singen können? Die Antwort lautet: Überall dort, wo es Zeitschriften gibt! Und natürlich hier beim Zwiebelfisch – den Lesern sei Dank!
Lieber Zwiebelfisch, kurz nachdem ich die aktuelle Kolumne „Das Bild hängt schief“ gelesen hatte, fiel in der „Tagesschau“ in einem Beitrag über den Gammelfleisch-Skandal der Satz: „Wir müssen die schwarzen Schafe transparent machen“. Leider weiß ich nicht mehr, von wem diese schöne Aussage stammt, sie passt aber meines Erachtens ganz gut zu den in der Kolumne genannten Beispielen.
Morten Wollenberg, Dresden
Zu diesem Thema passt auch jener Satz, der in den 17-Uhr-Nachrichten zu hören war: „Zu den verheerenden Waldbränden in Griechenland sendet die ARD um 20.15 Uhr einen ,Brennpunkt‘.“
Marcus Schmitz, Bonn
Wenn Regierung oder Opposition etwas verschleiern wollen, kommt von der Gegenseite oft der Vorwurf, jetzt würden wieder „die Nebelwerfer“ eingeschaltet. Nun haben die Nebelwerfer der ehemaligen Wehrmacht absolut nichts mit morgendlichem Frühnebel zu tun. Vielmehr handelte es sich um das Pendant zu der „Stalinorgel“, also um Raketenserienwerfer. Also liebe Politiker, verschleiert, vernebelt oder verdunkelt, wenn es gar nicht anders geht, aber bitte lasst Raketen aus dem Spiel!
Torsten Wirlitsch, Österreich
Ihr letzter Zwiebelfisch war wieder mal klasse. Das schiefste Bild haben Sie aber vergessen: Kurz nach Möllemanns Absturz sagte ein (ich glaube ZDF-) Reporter, auch Frau Möllemann sei „am Boden zerstört“.
Philip Hintze, Siegen
Zu den schiefen Bildern hätte ich noch eine Frage. Immer wieder höre ich von „erdrutschartigen Gewinnen“. Soweit ich weiß, rutscht Erde meist von oben nach unten. Gewinne werden in Grafiken aber meist von unten nach oben gekennzeichnet. Oder sehe ich da was falsch?
Marco Cloodt, Wiesbaden
Der Ausriss stammt aus dem „Westfälischen Volksblatt“ vom 29.08.07. Dass der Transrapid in der Schwebe ist, ist ja eine gute Nachricht, aber dass das an einem Streit liegt und nicht an irgendwelchen Magneten, war mir neu.
Jochen Roxlau, Salzkotten- Verne
Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ titelt heute: „Osnabrücker Hafen – ein auslaufendes Modell“. Natürlich geht’s nicht um auslaufende Schiffe oder auslaufendes Wasser, sondern darum, dass der Hafen langfristig geschlossen werden soll.
Vor einigen Tagen gab es einen Artikel zum Hafenfest, der mit folgenden Worten begann: „Der Osnabrücker Hafen ist im Bewusstsein der Osnabrücker Bevölkerung bisher nicht verankert, damit sich das ändert …“
Ahoi!
Roger Witte, Osnabrück
Eine Besprechung am Statistischen Landesamt in Bayern. Am Beispiel eine Datenbank zur Todesfall-Statistik sollte aufgezeigt werden, wie gut das neue Programm von den Mitarbeitern angenommen worden ist. Der Referent bediente sich dazu folgender Formulierung:
„Die Todesursachenstatistik wird bei uns […] ja wirklich gelebt …“
Thomas Buuk, Kaufering
Danke für den erfrischenden Artikel über schiefe Bilder. Mir ist zu diesem Thema noch eine Kurzmeldung der „Rhein-Zeitung online“ gut im Gedächtnis. Die RZ berichtete damals über den erkrankten Papst Johannes Paul II. und bemerkte dazu, dass dessen Rückkehr in den Vatikan „in den Sternen steht“. In diesem Zusammenhang vielleicht nicht die glücklichste Formulierung …
Dr. Bastian Pasche, Einbeck
Gefunden auf www.persoenlich.com
René Fischer, Moskau
Vor einigen Monaten berichtete unserer Lokalzeitung über einen Mann, der sich seinen bescheidenen Lebensunterhalt als Taucher verdient. Die Überschrift lautete: „Martin G. hält sich mit Tauchen über Wasser“.
Günter Ost, Horb am Neckar
Wie gefallen Ihnen folgende Formulierungen, die mir im Laufe meiner Tätigkeit als Redakteurin einer Fachzeitschrift untergekommen sind:
„Bücher können ein Lied davon singen“
„Mit der Vergangenheit im Rücken geht unser Blick weiterhin nach vorne“
„Seine Erfahrung stand ihm helfend zur Seite“
„Die Erwartung stand Pate“
Irmgard Normann, Frankfurt
Da fällt mir doch ein nettes Zitat eines Erlanger Kommunalpolitikers ein. Der sagte nämlich in einer Rede:
„Ein zentraler Eckpfeiler unserer Politik ist …“
Sigmund Gassner, Erlangen
(c) Bastian Sick 2007
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