Dienstag, 4. Juli 2023

Tag Archiv: Umgangssprache

Juni, 2010

  • 2 Juni

    Hart, aufs Härteste, Horst

    Drei Tage Jubel um Lena waren offenbar zu viel für den Bundespräsidenten. Horst Köhlers Rücktritt traf einige wie ein Blitz, andere wie der Donner und fast alle ins Sprachzentrum. Angela Merkel bedauert „aufs Allerhärteste“ und meint: Es ist Zeit für eine weibliche Präsidentin. Deutschland wartete eigentlich nur auf auf die …

November, 2006

  • 23 November

    Platzangst/Raumangst

    Das Wort „Platzangst“ wird umgangssprachlich oft im Sinne von Angst vor Enge, vor Gedränge und vor geschlossenen Räumen gebraucht. Viele Menschen sagen zum Beispiel, dass sie in Fahrstuhlkabinen Platzangst bekämen. Hier wird Platzangst folglich mit Angst vor „zu wenig Platz“ gleichgesetzt. Tatsächlich aber ist Platzangst etwas anderes, nämlich die Angst …

  • 23 November

    Inspektor/Inspekteur

    Die Franzosen lieben unseren „inspecteur Derrick“, auch wenn er sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat. Bei uns wurde er freilich „Inspektor“ genannt, denn so lautet die deutsche Bezeichnung für einen „Verwaltungsbeamten auf der ersten Stufe des gehobenen Dienstes“. Dies gilt nicht nur für die Polizei; Inspektoren findet man auch in …

  • 23 November

    insofern als/insofern dass

    Was fern ist, das ist in der Regel auch weit, daher besteht zwischen den Wörtern „insofern“ und „insoweit“ kein Bedeutungsunterschied. Werden sie von einer Konjunktion begleitet, so ist es „als“, nicht „dass“: „Es war insofern komisch, als der Angesprochene kein einziges Wort zu verstehen schien.“ „Hamburg verdient seinen Ruf als …

  • 23 November

    gucken/kucken

    Das Verb „gucken“ ist umgangssprachlich. Im norddeutschen Raum sagt man „kucken“, und man darf es sogar mit einem Anfangs-„k“ schreiben, jedenfalls findet man diese Schreibweise im Wörterbuch. Die Herkunft des Wortes lässt sich nicht genau klären. Möglicherweise stammt es aus der Kindersprache. Noch heute lernen unsere Kleinen das Hinschauen mithilfe …

  • 23 November

    Tür/Türe

    Wenn der Dezember kommt, dann steht Weihnachten vor der Tür. Bei einigen steht Weihnachten allerdings auch vor der Türe. Das führt bei vielen Deutschen zu Verwirrung. Vor allem, wenn sie zum Beispiel an Bord derselben Lufthansa-Maschine („Thüringen“) sowohl den Hinweis „Bitte Tür schließen“ beachten als auch der Aufforderung „Bitte Türe …

August, 2006

  • 16 August

    Ich bin die gelbe Markise

    Jeder Tierfreund ist darüber entsetzt, dass Haustiere vom Gesetzgeber wie Sachgegenstände behandelt werden. Dabei haben die meisten Menschen im sprachlichen Alltag keine Bedenken, sich selbst zu einem Gegenstand zu machen. „Wo hast du geparkt?“, fragt mich Henry, als wir mit unseren Einkäufen den Supermarkt verlassen. Ich deute auf die andere …

Januar, 2006

  • 14 Januar

    Nein, zweimal nein

    Minus mal Minus ergibt Plus, so lehrt es die Mathematik. Nein mal Nein ergibt aber längst nicht immer Ja. Deshalb wird dringend davor gewarnt, den Sinn durch doppelte Verneinungen nicht ins Gegenteil zu verdrehen. „Ich liebe die Sprache, weil sie logisch ist!“, schwärmte mir vor kurzem ein Linguistikstudent vor, und …

September, 2005

  • 27 September

    An was erkennt man schlechten Stil?

    Auf was kommt es beim Sprechen besonders an? Über was sollte man sich mehr Gedanken machen? Gegen was sollte man sich wehren? Das sind Fragen, die es in sich haben! Menschliches Sagen und Ver-sagen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Der junge Mann vom Radiosender wirkt reichlich nervös. Es sei sein …

Mai, 2005

  • 18 Mai

    Weil das ist ein Nebensatz

    Sprache ist ständig neuen Moden unterworfen. Manches verschwindet nach einiger Zeit wieder – manches aber hält sich und wird irgendwann sogar amtlich. Einer der größten „Hits“, den die Umgangssprache je hervorgebracht hat, ist die Abschaffung des Nebensatzes hinter Bindewörtern wie „weil“ und „obwohl“. Eine grammatische Revolution – oder bloß grober …