Sehr geehrter Herr Sick,
mit großem Genuss haben wir 5-köpfige Familie am vergangenen Donnerstag Ihre Lesung verfolgt und stellenweise buchstäblich Tränen gelacht.
Getrübt wurde das Erinnerungsvergnügen im Nachhinein durch eine mäkelige Rezension in unserem Lokalblatt, der HAZ, die zwar Ihre sprachliche Expertise würdigte, ansonsten aber unverhohlen Ihre fehlende Unterwerfung unter die Knute der political correctness anprangerte. Unser Rat: Verzichten Sie auf die Lektüre dieses „Geschwurbels“ (so sagt man heute wohl), und falls Sie sie nicht vermeiden können, dann wenigstens machen Sie sich nichts daraus. Kulturredakteure müssen sich heutzutage offenbar derart anbiedern, um in ihrer Szene zu gelten, auch wenn der Durchschnittsbürger dem verständnislos gegenübersteht. Wir jedenfalls und alle (nicht wenigen) anderen, mit denen wir gesprochen haben, fanden Ihre Lesung ausgesprochen vergnüglich, auch und insbesondere Ihre Absage an die Auswüchse einer missionarisch übersteigerten p.c.
Beste Grüße
Stephan Kaufmann
Fotos: Bastian Sick mit Besuchern seiner Lesung im „Pavillon“ © Jo Hielscher
Dank an Zwiebelfisch-Leser Kurt Kreichgauer und Jens Pilawa für die Zusendung des HAZ-Artikels. (Und den Hinweis, dass es doch wohl „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ heißen müsse und nicht andersherum.)
Wann sind sie mal wieder in Bayreuth?