Es war König Tristan zu Hammerfest
Ein Herrscher von edlem Geblüte.
Die Reichen im Land wie einen Schwamm er presst‘,
Den Armen vergolt er‘s mit Güte.
Die Zügel der Herrschaft hielt stramm er fest
Und war bei fast allen beliebt.
Und doch war der König von Hammerfest
Nicht froh, sondern ziemlich betrübt.
Es fehlte dem Tristan von Hammerfest
Zum Glück eine liebende Frau.
Damit ihn nicht gänzlich der Jammer fresst,
Lud er sich Jungfern zur Schau.
So kamen die Damen von adligem Namen
Von nah und von ferne gereist.
Doch wollt‘ ihm von allen
Nicht eine gefallen,
Wie sehr sich ihm jede auch preist.
Ivonne, die Tonne,
War einfach zu drall.
Ihr Mieder, das drohte zu platzen.
Auguste, die musste
Sich allüberall
Und ständig und immerzu kratzen.
Bei Dörte, da störte
Die Nase beim Küssen;
Annette, die hätte
Enthaart werden müssen.
Waltraute, die Laute,
Die kreischte und schrie,
Und Hilde, die Wilde,
Die biss ihn ins Knie.
Sibille, trotz Brille,
War blöd wie ein Schaf,
Und Freya – au weia! –
Die schnarchte im Schlaf.
Der König war schon sehr vergrätzt,
Da kam aufs Schloss zu guter Letzt
Das Fräulein Isolde, die Schöne, die Holde.
Da waren die andern entsetzt.
Der König lud sie zu sich an den Tisch
Zu Käse, Gemüse und Fisch.
Sie tranken einen Liebestrank
Und waren bald vor Liebe krank.
Er brachte sie auf ihr Gemach,
Und ging zu Bett, doch blieb er wach,
Bis alles schlief auf Hammerfest.
Dann schlich er leise auf den Flur;
Und fragte sich das eine nur:
„Ob sie mich in die Kammer lässt?“
Er klopfte zaghaft an die Tür,
Und vernahm den Ruf „Herein!“
Da trat er behende ein
Schob hinter sich den Riegel für
Und war mit seiner Braut allein.
Die andern Jungfern unterdessen
War‘n von wilder Wut besessen.
Sie legten Feuer im Gemäuer
Und bald brannt es licherloh.
Ein jedermann ins Freie floh –
Die Jungfern lachten schadenfroh.
Schon war der Turm ein Raub der Flammen
Und brach mit Getös zusammen.
Der Kastellan von Hammerfest,
Der besorgt die Leute zählte,
Stellte bald mit Jammer fest,
Dass ihm König Tristan fehlte –
Er war noch auf Burg Hammerfest
Und saß in einer Kammer fest!
Isolde drohte zu ersticken,
Tristan lud sie auf den Rücken,
Um ans Fenster sie zu tragen.
Dieses war verschlossen – ach!
Und der Rahmen gab nicht nach!
Schon schlug Feuer in das Zimmer
Und der Rauch biss immer schlimmer.
Um das Fenster einzuschlagen,
Musst’ man einen Hammer haben.
Leider hing der Hammer fest.
Drum hieß die Burg auch Hammerfest.
So sehr der König rüttelte,
Zerrte, zog und schüttelte,
Er kriegte ihn nicht von der Wand.
So sind die beiden denn verbrannt.
Das ganze Land war tief in Trauer
Vom Schloss blieb nur noch eine Mauer.
Und an dieser hängt noch heute –
Gut zu seh‘n für alle Leute –
Als Überrest von Hammerfest
Ein übergroßer Hammer fest.
„Geil“, mehr von diesen „Jugendsünden“! Einen von mir: „Wenn ich jetzt meine Mama hätt, führ ich mit ihr nach Hammamet.“