Wenn es um Gefahren geht, wird sich schnell mal verwogen. Es ist in jedem Falle ratsam, Gefahren abzuwägen, das heißt „prüfend zu bedenken“. Wer es vorzieht, Gefahren abzuwiegen, gerät sprachlich aus der Balance. In Internetforen und Weblogs stößt man immer mal wieder auf den gut gemeinten Rat, ein Risiko genau abzuwiegen. Da stelle ich mir vor, wie ein Kunde an der Fleischtheke im Supermarkt sagt: „Ich hätte gern dreihundert Gramm Risiko, aber bitte genau abgewogen!“ Nun haben Rinderwahn und Gammelfleischskandale den Fleischverzehr ja auch immer wieder mal zu einem Vabanquespiel werden lassen. Aber Gefahren lassen sich nicht wiegen, auch wenn sie durchaus ins Gewicht fallen können.
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Lieber Bastian, ich habe dereinst in der Schule gelernt, dass „wägen“ von Waage kommt und „wiegen“ von Wiege. So heißt es also richtig „ich wiege mein Kind in den Schlaf“, jedoch „ich wäge die Zutaten für den Kuchen ab“. Man wägt also sowohl das Risiko als auch das Fleisch an der Fleischtheke ab. Zumindest hab ich das so gelernt. Ist allerdings schon mehr als 50 Jahre her. 😉
Lieber Herr Sick,
soeben sagte Olaf Scholz im Fernsehen, man habe die Risiken gegeneinander „abgewogen“.
Ist das wirklich richtig, oder muss es nicht heißen „abgewägt“?
Ich grüße Sie,
Karen Rabe