Man kann sowohl einen Täter überführen als auch einen Leichnam. Der Unterschied liegt in der Betonung: Bedeutet das Verb „jemanden an einen anderen Ort bringen“, liegt die Betonung auf der Vorsilbe „über“. Die Vergangenheitsformen lauten in diesem Falle: Man führte den Schwerverletzten in ein Krankenhaus über. (Aktiv/Präteritum) Er wurde in …
Mehr »Tür/Türe
Wenn der Dezember kommt, dann steht Weihnachten vor der Tür. Bei einigen steht Weihnachten allerdings auch vor der Türe. Das führt bei vielen Deutschen zu Verwirrung. Vor allem, wenn sie zum Beispiel an Bord derselben Lufthansa-Maschine („Thüringen“) sowohl den Hinweis „Bitte Tür schließen“ beachten als auch der Aufforderung „Bitte Türe …
Mehr »auf der Arbeit/in der Arbeit
Vor dem Wort „Arbeit“ sind die Präpositionen „auf“, „bei“ und „in“ prinzipiell gleichwertig. Je nachdem, ob man unter Arbeit den Arbeitsplatz versteht, das Ausüben einer Tätigkeit oder das Gebäude, in dem man arbeitet, kann man „auf der Arbeit“ (= auf der Arbeitsstelle), „bei der Arbeit“ (= beim Arbeiten) oder „in …
Mehr »auf/offen
War das Fenster nun offen oder auf? Der Gebrauch des Wortes auf im Sinne von geöffnet ist umgangssprachlich. Standardsprachlich ist das Fenster offen. Besonders im norddeutschen Raum ist die umgangssprachliche Verwendung von auf als Adjektiv verbreitet und stand Modell für zahlreiche weitere kuriose Adjektivbildungen aus Präpositionen. Wenn das Fenster auf …
Mehr »Angst/angst
„Angst“ wird nur dann klein geschrieben, wenn es als Eigenschaftswort benutzt wird, also mit „wie?“ erfragt werden kann. Tritt es als Hauptwort auf, wird es selbstverständlich groß geschrieben. Ob es sich um ein Hauptwort handelt, erkennt man an der eventuellen Voranstellung eines Artikels, Attributs oder einer Präposition (die Angst war …
Mehr »an Weihnachten/zu Weihnachten
Der Gebrauch der Präposition in Verbindung mit Festtagen ist regional verschieden. „An Weihnachten“ sagt man vor allem in Süddeutschland, während in Norddeutschland „zu Weihnachten“ gebräuchlich ist. Wie so oft gibt es in dieser Frage kein „richtig“ oder „falsch“, sondern bloß ein „hier“ und „dort“. In einigen Gegenden wird sogar die …
Mehr »als/wie
Bei Gleichheit sagt man wie, bei Ungleichheit als. Das nennt man Positiv und Komparativ. Die Vergleichspartikel wie steht nach dem Positiv, als hingegen nach dem Komparativ: Positiv: Dieser Sommer ist genauso heiß wie der letzte. Die Sache ist genau so, wie ich sie euch erklärt habe. Ich …
Mehr »proaktiv/proactiv
Modisches und ausgesprochen lästiges Blähwort aus der Kunstsprache der Werbung, das dieselbe Konnotation wie „vital“ hat und an Gesundheit, Fitness, Stärke denken lassen soll. „Proaktiv“ (wahlweise auch „proactiv“) prangt auf Margarine-Verpackungen, Fitness-Studios, Seniorenzeitschriften, Unternehmensberatungsfirmen und Pharma-Produkten. Erstaunlich ist, wie schnell dieses Wort, das in keinem seriösen Fremdwörterbuch zu finden ist, …
Mehr »Administration/Regierung
Das Wort administration steht in den USA für Regierung, und so sollte es auch ins Deutsche übersetzt werden: mit Regierung, nicht mit Administration. Natürlich gibt es im Englischen auch das Wort government, doch das hat bei den US-Amerikanern die Bedeutung „Staat“ im Sinne von „Staatsbehörden“.
Mehr »offenbar/offensichtlich
Zwischen offenbar und offensichtlich gibt es keinen Bedeutungsunterschied. Es ist allerdings nicht richtig, diese Adjektive im Sinne von „vermutlich“ oder „möglicherweise“ zu gebrauchen. Was offenbar oder offensichtlich ist, das liegt auf der Hand, ist augenscheinlich, erwiesen, erkennbar, nachweislich.
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