Wer in Deutschland eine „Gallery“ eröffnet, der spekuliert möglicherweise gezielt auf Kundschaft aus dem Ausland. Vielleicht aber hatte er auch einfach nur kein Wörterbuch zur Hand, um sich der deutschen Schreibweise des Wortes zu vergewissern. Die kommt unterm Strich zwar auf die gleiche Buchstabenzahl, sieht jedoch eine andere Verteilung vor: nur ein „l“, dafür „ie“ statt „y“: „Galerie“. Entsprechend lautet die Berufsbezeichnung des Kunsthändlers „Galerist“, nicht Gallerist.
Dies wird oft verwechselt, was auch kein Wunder ist, zumal das „a“ kurz gesprochen wird und sich so anhört, als folgte ihm ein Doppelkonsonant. Doch das ist eben nicht der Fall.
Auch Galionsfigur, Galeere und Galaxie werden nur mit einem „l“ geschrieben. Nicht zu vergessen der Galopp.
Wer im Schulunterricht „Gallien“ mit Doppel-l schreibt, der liegt richtig. Doch wer die Galapagosinseln oder Galizien mit Doppel-l schreibt, riskiert, dass seinem Lehrer die Galle überläuft.