Den männlichen Vornamen gibt es in beiden Formen, für den letzten Tag im Jahr gibt es jedoch nur die Form mit „i“: Silvester. Der Name geht zurück auf Papst Silvester I., der am 31. Dezember des Jahres 335 starb. Weil man ihm wundersame Heilkräfte nachsagte und lange Zeit glaubte, er habe den römischen Kaiser Konstantin getauft (was sich jedoch als falsch erwies), wurde er heilig gesprochen, seitdem ist der 31. Dezember sein Namenstag. Erst die Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahre 1582 führte dazu, dass sich in der christlichen Welt der 1. Januar als Neujahrstag durchsetzte und Silvester somit zum letzten Tag des Jahres wurde. Bis dahin galt in weiten Teilen Deutschlands der 25. Dezember als Beginn des neuen Jahres.
Silvester leitet sich übrigens vom lateinischen Wort silvam ab und bedeutet so viel wie Waldbewohner. Die Römer schrieben den Namen mit „i“, in späterer Zeit schlich sich aus typografischen Gründen oft ein „y“ ein. Viele Schreiber und Kopisten bevorzugten das griechische „y“ gegenüber dem lateinischen „i“, weil es deutlicher und besser lesbar war. Phonetisch bedeutet es keinen Unterschied: „Sylvester“ wird genauso ausgesprochen wie „Silvester“, nicht etwa mit einem „ü“.
Dass viele die Schreibweise mit „y“ verwenden, mag – wie so oft – an den amerikanischen Vorbildern liegen: Hollywoodstar Sylvester Stallone ist heute wohl mehr Menschen ein Begriff als jener Papst, der vor 1668 Jahren starb. Ebenfalls bekannter dürfte Kater Sylvester sein, jene „böse Miezekatze“, der es bis heute leider nicht gelungen ist, dem nervtötenden Kanarienvogel Tweety den Kopf abzubeißen.
Also Tweety als nervtötend zu bezeichnen, verletzt als überzeugter Tweetyfan meine Gefühle ein wenig viel. Ansonsten ein toller Artikel. Lg