Dienstag, 12. März 2024

Trauer um Udo Jürgens

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Die Nachricht vom plötzlichen Tod meines Lieblingssängers Udo Jürgens erfüllt mich mit großer Traurigkeit. Denn seine Lieder begleiten mich, solange ich denken kann. Ich habe alle seine Schallplatten und CDs gesammelt, war auf vielen seiner Konzerte und habe ihn sogar persönlich kennenlernen dürfen. Auf Anregung seiner Plattenfirma Ariola entstand 2007 die CD „Lieder voller Poesie“, eine Auswahl besonders schöner Udo-Jürgens-Titel, von mir zusammengestellt und mit Kommentaren versehen.

Ich habe Udo Jürgens als einen Menschen erlebt, der auch mit über 70 noch hungrig auf das Leben war – voller Neugier, Unrast und stets auf der Suche: nach neuen Themen, neuen Melodien, neuen Herausforderungen. Einige seiner bedeutendsten Werke sind im letzten Jahrzehnt seines Lebens entstanden, wie das Musical „Ich war noch niemals in New York“ und seine Familiensaga „Der Mann mit dem Fagott“, die vom Fernsehen aufwändig verfilmt wurde.

In tiefem Respekt und in großer Dankbarkeit nehme ich Abschied von diesem Mann, der mir viel, sehr viel bedeutet hat. Sein Tod kam so, wie er ihn sich vermutlich gewünscht hätte: mitten im Leben. Gerade noch hatte er eine große Tournee zu Ende gebracht und sich anlässlich seines 80. Geburtstags von ganz Deutschland als Legende feiern lassen, dann blieb sein Herz einfach stehen. Dieses Herz, das so lange so kräftig geschlagen hat und das so viele andere Herzen höher schlagen ließ.

Udo hat so viele Lieder und bewegende TV-Erlebnisse hinterlassen, dass die Erinnerungen an ihn niemals verblassen werden. Seine Lieder werden noch da sein, wenn wir alle längst verschwunden sind. Nachfolgende Generationen werden Udo Jürgens  entdecken als das, was er war und bleiben wird: der größte deutschsprachige Entertainer und Chansonnier, den es jemals gab.

Fotoalbum: Mein Leben mit Udo Jürgens in Bildern

Udo Jürgens: Lieder voller Poesie

Udo Jürgens und Bastian Sick präsentieren die CD „Lieder voller Poesie“

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2 Kommentare

  1. Mechthild Schneider

    Lieber Herr Sick,

    auf so einen wunderbaren Kommentar von Ihnen habe ich sehnlichst gewartet! Auch zu meinem Leben hat Udo Jürgens gehört, und ich bin ebenfalls sehr traurig. Ich kann mich nur damit trösten, dass er uns nun „so“ in Erinnerung bleibt: mitten im Leben und noch einmal grandios umjubelt, wie es ihm gebührte. Sie haben mal wieder den richtigen Ton getroffen, vielen Dank.

  2. Lieber Herr Sick,
    von ganzem Herzen schließe ich mich dem letzten Satz von Frau Schneider an, denn beim Lesen Ihrer Worte spüre ich direkt, dass Sie Udo Jürgens auf ewig genauso sehr vermissen werden wie ich selbst.
    Dazu sei kurz erzählt, wie ich Sie vor ca. 8 Jahren für mich entdeckt habe. Ich wurde spät am Abend durch Ihre angenehme gestochen-korrekte Aussprache aus dem Kurz-Nickerchen vorm Fernseher geweckt und war sofort hochgradig begeistert von Ihrem Auftritt. Weshalb ich Sie gleichzeitig mit Udo Jürgens in Verbindung brachte, vermag ich nicht zu sagen. Seelenverwandtschaft?
    Umso mehr hat es mich erfreut, als Ihre Verehrung für den Künstler bekannt wurde und es zu der genialen Zusammenarbeit am Album „Lieder voller Poesie“ kam. Es hatten sich zweifelsohne die Richtigen gefunden!
    Hätte ich nun zu entscheiden, ob irgendwann irgendjemand überhaupt Udos Lieder öffentlich singen sollte, so fiele meine Wahl eindeutig lieber auf Sie als auf einen professionellen Sänger. Eventuell träfen Sie dabei nicht mehr immer „den richtigen Ton“, aber ich glaube, die ehrliche Verbundenheit wäre zu spüren.
    Natürlich würde ich Sie aber zunächst gern einmal mit Ihrem eigenen Programm in Dresden oder Umgebung erleben. Darauf hoffe ich und grüße Sie herzlich.

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