Montag, 14. Oktober 2024

August, 2004

  • 19 August

    Nummer/Platz

    Die Bestimmungswörter hinter Nummer und Platz schreibt man klein:  Der Kandidat wählte den Umschlag Nummer drei. Er hatte in den Siebzigern mehrere Nummer-eins-Titel ge- schrieben. Sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Die deutsche Mannschaft landete lediglich auf Platz zehn. 

  • 19 August

    Nullachtfünfzehn/08/15

    Der Ausdruck 08/15 geht zurück auf die Typenbezeichnung eines deutschen Maschinengewehrs, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Durch den permanenten Drill an dieser aus 383 Einzelteilen bestehenden Waffe wurde 08/15 unter Soldaten zum Synonym für tägliche Routine, für etwas, das nichts Besonderes war. Im Zweiten Weltkrieg kamen die Maschinengewehre …

  • 19 August

    noch mal/nochmal

    Lange Zeit durfte man „noch mal“ in zwei Wörtern schreiben, denn es handelt sich um die umgangssprachliche Verkürzung von „noch einmal“. Die neue deutsche Rechtschreibung erlaubt nun auch Zusammenschreibung: „nochmal“. Die Getrenntschreibung ist aber weiterhin zulässig. Die Wörter „nochmals“ und „nochmalig“ werden hingegen zusammengeschrieben. 

  • 19 August

    nichtsdestotrotz/trotzdem

    „Nichtsdestotrotz“ ist eine mit Luft gefüllte Dreikomponentenhülse, die es dank massenhafter Verbreitung zu einem Eintrag im Wörterbuch gebracht hat, wenn auch mit dem dahinter stehenden Vermerk „ugs.“ (umgangssprachlich). Im gepflegten Deutsch sind nach wie vor die Begriffe „trotzdem“, „wenngleich“ und „obwohl“ zu bevorzugen. Die Wörterbücher kennen übrigens auch die nichtimgeringsten …

  • 19 August

    neu renovieren/renovieren

    Die Aussage „Ich habe die Wohnung neu renoviert“ enthält einen Pleonasmus. Pleonasmus nennt man einen inhaltlichen Zusatz zu einem Wort oder einer Wendung, der überflüssig ist. Weitere Beispiele: alter Greis, kleiner Zwerg, kahle Glatze, Gesichtsmimik, weiter fortfahren, lautlose Stille, persönlich anwesend, vollendete Tatsachen. 

  • 19 August

    Mund-zu-Mund-Beatmung/Mundpropaganda

    Es gibt Mund-zu-Mund-Beatmung und Mundpropaganda, aber keine Mund-zu-Mund-Propaganda. Das wäre auch keine sinnvolle Form der Kommunikation. Mehr Erfolg verspricht es, seinem Gegenüber ins Ohr statt in den Mund zu sprechen. Allein der oben gezeigte sozialistische Bruderkuss darf als Mund-zu-Mund-Propaganda bezeichnet werden.

  • 19 August

    Mexico City/Mexiko-Stadt

    Auch in Deutschland wird immer häufiger von „Mexico City“ statt von „Mexiko-Stadt“ gesprochen, vor allem natürlich in Reisebüros, aber auch in Reportagen und selbst im Erdkundeunterricht. City hat einen verheißungsvolleren Klang als das Wort Stadt, außerdem wird bei uns in Deutschland inzwischen selbst so vieles „City“ genannt (allein Hamburg hat …

  • 19 August

    meines Wissens/meines Wissens nach

    Die Wendung „meines Wissens“ in der Bedeutung von „soviel ich weiß“ steht ohne die Präposition „nach“. Es heißt: „Meines Wissens war Peter der Große Zar von Russland“, nicht „Meines Wissens nach war Peter der Große Zar von Russland“. Dasselbe gilt für den Genitiv von „Erachten“, auch hier heißt es nicht …

  • 19 August

    lohnenswert/lohnend

    „Lohnenswert“ ist eine überflüssige Zusammensetzung aus den Wörtern „lohnend“ und „wert“. Eine Sache kann lohnend sein, und sie kann etwas wert sein, beides zusammengenommen macht sie aber nicht zwangsläufig lohnenswert. Ähnliche pleonastische Adjektive: stillschweigend, schlussendlich, vorprogrammiert. 

  • 19 August

    lehren: jemandem/jemanden das Fürchten lehren

    Heute gilt es als standardsprachlich korrekt, nach lehren den doppelten Akkusativ zu gebrauchen: Sie lehrt ihn das Klavierspiel; er lehrt sie das Tangotanzen. Im 17. und 18. Jahrhundert war es hingegen üblich, die Person in den Dativ zu setzen, da lehrte der Meister dem Gesellen das Handwerk, und der Erzieher …