Montag, 8. April 2024

Bastian Sick

Bastian Sick ist Schriftsteller und Journalist.

November, 2006

  • 23 November

    offiziell/offiziös

    „Offiziell“ bedeutet amtlich, förmlich, feierlich. Das wissen die meisten Menschen auch, daher wird dieses Wort selten falsch gebraucht. Anders verhält es sich dagegen mit „offiziös“. Hier glauben viele, es handele sich noch um eine Steigerung des Wortes „offiziell“« und sei also geradezu höchst offiziell. Doch genau das Gegenteil ist der …

  • 23 November

    Neugier/Neugierde

    Zwischen „Neugier“ und „Neugierde“ besteht zwar ein klanglicher, aber kein qualitativer Unterschied. Beide Formen sind standardsprachlich korrekt und als gleichwertig anzusehen. Dasselbe gilt auch für die Wörter „Begier“ und „Begierde“; auch hier sind beide Formen richtig und gleichbedeutend. „Begierde“ ist allerdings die häufigere Form, „Begier“ gilt als gehoben und ist …

  • 23 November

    in 2010/im Jahre 2010

    Die Präposition „in“ vor einer Jahreszahl ist ein Anglizismus, der vor allem im Wirtschaftsjargon allgegenwärtig ist. Die deutsche Sprache ist jahrhundertelang ohne diesen Zusatz ausgekommen und braucht ihn auch heute nicht. Der Zweite Weltkrieg war nicht „in 1945“ vorbei, sondern 1945. Ich wurde nicht „in 1965“ geboren, sondern 1965. Die …

  • 23 November

    Deutsch strikes back!

    Begriffe wie Posting und Flatrate, Blockbuster und Ranking, Lifestyle und Standing sind heute fast schon selbstverständlich. Aber brauchen wir sie wirklich? Für die meisten Dinge gibt es schließlich ein ebenso gutes deutsches Wort. Man muss nur danach suchen. Und wo es bislang keines gab, da kann man auch eines erfinden.  …

  • 23 November

    Kuwait/Kuweit

    Schreibt man das mit Erdöl gesegnete Emirat am Persischen Golf „Kuwait“ oder „Kuweit“? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Oder sind’s die Gaister? Zunächst gilt eines klarzustellen: Ob „Kuweit“ oder „Kuwait“ – in beiden Fällen handelt es sich lediglich um eine Transkription (= lautliche Umschrift) des Arabischen. Die Araber …

  • 23 November

    je – je/desto/umso

    Die Konjunktion „je“ steht heute standardgemäß mit den Korrelaten (= Partnerwörtern) „umso“ oder „desto“: Je länger ich faste, desto mehr nehme ich zu. Je weniger du redest, umso besser ist es. In der Schriftsprache findet man dies gelegentlich auch um- gekehrt: Ich nehme desto mehr zu, je länger ich faste. …

  • 23 November

    Inspektor/Inspekteur

    Die Franzosen lieben unseren „inspecteur Derrick“, auch wenn er sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat. Bei uns wurde er freilich „Inspektor“ genannt, denn so lautet die deutsche Bezeichnung für einen „Verwaltungsbeamten auf der ersten Stufe des gehobenen Dienstes“. Dies gilt nicht nur für die Polizei; Inspektoren findet man auch in …

  • 23 November

    insofern als/insofern dass

    Was fern ist, das ist in der Regel auch weit, daher besteht zwischen den Wörtern „insofern“ und „insoweit“ kein Bedeutungsunterschied. Werden sie von einer Konjunktion begleitet, so ist es „als“, nicht „dass“: „Es war insofern komisch, als der Angesprochene kein einziges Wort zu verstehen schien.“ „Hamburg verdient seinen Ruf als …

  • 23 November

    Hunderte/hunderte

    Seit Verabschiedung der Rechtschreibreform ist es egal, ob man die unbestimmten Zahlwörter „Hunderte“, „Tausende“ und „Dutzende“ klein- oder großschreibt. Früher schrieb man sie groß: Dutzende Bücher, Hunderte Schüler, Tausende Besucher. Heute kann man auch dutzende Bücher, hunderte Schüler und tausende Besucher schreiben. Der Duden empfiehlt weiterhin die Großschreibung von Dutzenden, …

  • 23 November

    hierzulande/hier zu Lande

    Immer häufiger zuckten hierzulande die Leser zusammen, wenn sie in Zeitungstexten oder in Büchern plötzlich „hier zu Lande“ lasen. Und immer häufiger erreichten mich E-Mails mit der Frage: Ist das etwa richtig? Schreibt man hier zu Lande auseinander? Bis zur Einführung der neuen Rechtschreibung im Jahre 1998 gab es hierzulande überhaupt …