Dienstag, 15. Oktober 2024

Bastian Sick

Bastian Sick ist Schriftsteller und Journalist.

November, 2006

  • 23 November

    hängte/hing

    Das Verb „hängen“ gibt es in zwei Ausführungen: als transitives Verb und als intransitives. Ein transitives Verb kann ein Objekt nach sich ziehen, ein intransitives nicht. „Opa hängt das Bild auf“ ist zum Beispiel transitiv, weil es hier außer dem Subjekt (Opa) noch ein Objekt (das Bild) gibt. „Das Bild hängt …

  • 23 November

    gucken/kucken

    Das Verb „gucken“ ist umgangssprachlich. Im norddeutschen Raum sagt man „kucken“, und man darf es sogar mit einem Anfangs-„k“ schreiben, jedenfalls findet man diese Schreibweise im Wörterbuch. Die Herkunft des Wortes lässt sich nicht genau klären. Möglicherweise stammt es aus der Kindersprache. Noch heute lernen unsere Kleinen das Hinschauen mithilfe …

  • 23 November

    gestanden haben/gestanden sein

    Wie wird das Perfekt von „stehen“ gebildet – mit haben oder mit sein? Heißt es „Ich habe gestanden“ oder „Ich bin gestanden“? Und wo wir gerade dabei sind: Wie verhält es sich mit „sitzen“ (gesessen) und „liegen“ (gelegen)? Die Faustregel lautet, dass nur Verben der Bewegung mit „sein“ konjugiert werden. …

  • 23 November

    gerne/gern

    Einen Bedeutungsunterschied zwischen „gern“ und „gerne“ gibt es nicht, auch in stilistischer Hinsicht ist kein Unterschied festzustellen – beide Formen gelten als gleichwertig. Die Form mit Endungs-e ist die ältere. Wie bei vielen anderen Wörtern auch hat sich die Endsilbe im Lauf(e) der Zeit in der gesprochenen Sprache verschliffen. Da …

  • 23 November

    geniest/genossen

    Auch wenn das Niesen eine entspannende Wirkung haben kann, gibt es nur wenige Menschen, die niesen genießen. Dafür gibt es umso mehr Menschen, die die Perfektformen der Wörter niesen und genießen verwechseln. Niesen ist ein regelmäßiges Verb und wird – genau wie die dazugehörige Nase – mit weichem „s“ geschrieben: …

  • 23 November

    Generale/Generäle

    Der General kennt sowohl eine umgelautete als auch eine nicht umgelautete Pluralform. Man kann also sowohl Generale als auch Generäle sagen. Beide Formen sind gleichberechtigt. Verlage und Redaktionen legen sich üblicherweise in ihren jeweiligen Hausregeln auf eine Form fest, die dann für alle Mitarbeiter verbindlich ist. Der „Spiegel“ zum Beispiel …

  • 23 November

    Geisel/Geißel

    So ähnlich sich diese beiden Wörter auch sind, so unterschiedlich sind ihre Bedeutungen. Die Geisel mit weichem „s“ geht zurück auf das mittelhochdeutsche Wort „gisel“, welches wiederum seinen Ursprung im Keltischen hat, und bedeutete ursprünglich „Leibbürge“. Es hatte also zunächst nichts mit Erpressung, Bankraub oder Flugzeugentführung zu tun, das kam …

  • 23 November

    Galerie/Gallery

    Wer in Deutschland eine „Gallery“ eröffnet, der spekuliert möglicherweise gezielt auf Kundschaft aus dem Ausland. Vielleicht aber hatte er auch einfach nur kein Wörterbuch zur Hand, um sich der deutschen Schreibweise des Wortes zu vergewissern. Die kommt unterm Strich zwar auf die gleiche Buchstabenzahl, sieht jedoch eine andere Verteilung vor: …

  • 23 November

    Euro/Euros

    Einmal um die ganze Welt, und die Taschen voller Geld. Voller Euro natürlich. Oder voller Euros? Was ist richtig? Mit dem Euro verhält es sich genau wie mit dem Dollar. Wo man von „Dollars“ sprechen kann, da kann man auch von „Euros“ sprechen. Dies gilt vor allem dann, wenn damit …

  • 23 November

    einmal mehr/wieder einmal

    Der häufig verwendete Ausdruck „einmal mehr“ ist ein Anglizismus, der auf einem Übersetzungsfehler beruht. „Mehr“ ist ein unzählbares Mengenwort („mehr Wasser“, „mehr Geld“), man kann es nicht mit der Zahl eins malnehmen. Das englische „once more“ muss auf Deutsch mit „wieder einmal“, „erneut“ oder „abermals“ wiedergegeben werden. Der Satz „Johannes …