Deutschland ist in verschiedene Zeitzonen unterteilt. Überall beginnt die Tagesschau pünktlich um acht. Doch während sie im Westen um Viertel nach acht endet, endet sie im Osten und Süden um viertel neun. Und wenn es bei allen fünf vor zwölf ist, dann ist es in Sachsen „fünf vor um zwölf“. Sie finden, jetzt schlägt’s aber 13? Meine Freundin Sibylle findet das auch!
Als ich letztens mit Sibylle telefonierte, erzählte sie mir, dass sie über Ostern zu einer alten Freundin nach Stuttgart fahren werde. „Dann vergiss nicht, ihr ein paar Marzipaneier aus Lübeck mitzubringen!“, sagte ich. „Vor allem darf ich nicht vergessen, meine Zeitumrechnungstabelle mitzunehmen“, brummte Sibylle, „sonst bin ich rettungslos verloren“ – „Eine Zeitumrechnungstabelle?“, fragte ich nach, „wozu denn das?“ – „Na, bei den Schwaben gehen die Uhren doch anders! Die sagen so komische Sachen wie ,es ist viertel sechs‘ oder ,Frühstück gibt’s bis drei viertel zehn‘, und dann sitzt du da um 10:45 Uhr im Frühstücksraum und es gibt nicht mal mehr einen Kaffee!“ – „Ich verstehe! Weil drei viertel zehn nicht 10:45 Uhr ist, sondern 9:45 Uhr, also viertel vor zehn.“ – „Eben!“, sagte Sibylle, „und genau aus diesem Grund brauche ich meine Zeitumrechnungstabelle, weil ich mir das nie merken kann! Was, bitte, ist viertel zwölf? Viertel vor zwölf? Viertel nach zwölf?“ – „Weder noch, ich glaube, es ist Viertel nach elf.“ – „Siehst du? Die ticken doch nicht richtig, die Schwaben!“
Wenn man ins Flugzeug steigt und Richtung Osten fliegt, nach Riga oder Athen, muss man seine Uhr um eine Stunde vorstellen; wenn man Richtung Westen fliegt, nach London oder Lissabon, muss man sie um eine Stunde zurückstellen. Wenn man aber in Deutschland von Norden nach Süden reist, muss man die Uhr von „Viertel nach zwölf“ Hamburger Zeit auf „viertel eins“ Stuttgarter Zeit umstellen. Tatsächlich sieht es aus, als wäre unsere Republik in verschiedene Zeitzonen unterteilt.
Es sind längst nicht nur die Schwaben, bei denen die Uhren in einem anderen Vierteltakt gehen. Das Gebiet, in dem 20:15 Uhr zu „viertel neun“ wird, erstreckt sich von Baden-Württemberg über Franken, Thüringen, Sachsen bis nach Brandenburg und Mecklenburg. Es umfasst also weite Teile des deutschen Südens und den kompletten Osten. Auch Pommern und Ostpreußen gehörten einst dazu. Das „Viertel nach“-Gebiet umfasst den Westen der Republik, von Rheinland-Pfalz bis Schleswig-Holstein. In Bezug auf die Uhrzeiten sind die Deutschen seit Urzeiten uneins.
In Bayern sagte man früher noch „viertel auf neun“, und etwas weiter östlich, in Vorderösterreich, kann man für 20:15 Uhr noch vereinzelt die Zeitangabe „viertel über acht“ hören. Die bairischen Varianten mit „auf“ und „über“ scheinen aber zugunsten des standardsprachlichen „vor“ und „nach“ zu verschwinden. Eine weitere Variante hält die Schweiz bereit: Dort sagt man statt „Viertel nach acht“ auch „Viertel ab acht“.
„Wenn es zehn vor sechs ist, dann sagen die Schwaben genauso zehn vor sechs wie wir und nicht etwa fünfzig sieben“, merkte Sibylle an. „Warum können sie bitteschön nicht bei den Vierteln auch zwischen vor und nach unterscheiden?“ Die Antwort liegt – wie so oft – im Nebel der Sprachgeschichte. Das ost- und süddeutsche „viertel“ und „drei viertel“ geht auf ein mittelalterliches Zählsystem zurück, bei dem Brüche mit Blick auf die kommende volle Zahl gebildet wurden. So entstand auch das Wort „anderthalb“ für 1½, das wörtlich „die Hälfte vom anderen, Zweiten“ bedeutet.
Bei der Zählung „viertel, halb, drei viertel“ sieht man die angebrochene Stunde wie in einer Sanduhr langsam immer voller werden. Ob Viertel nach acht oder viertel neun – es ist in jedem Fall nur eine Frage der Gewöhnung und der Übung. So wie ich mich daran gewöhnen muss, dass man die Viertel in „Viertel vor“ und „Viertel nach“ großschreibt, in „viertel neun“ und „drei viertel neun“ hingegen klein. Und wer jetzt glaubt zu wissen, was es geschlagen hat, der muss nur nach Sachsen kommen. Dort gehen die Uhren nämlich noch mal anders.
„Wie spät ist es?“, fragte ich meine sächsische Freundin Moni einmal, als wir zusammen in einem Café in Chemnitz saßen. Moni sah auf die Uhr und sagte: „Es ist gleich um!“ Ich blickte sie erstaunt an: „Es ist um? Was soll das heißen? Meinst du, die Kaffeezeit ist um?“ Moni lachte: „Das vielleicht auch. Aber vor allem ist es gleich um sechs.“ Ich war verunsichert: „Meinst du, es ist gleich sechs, oder irgendetwas um sechs Uhr herum?“ Moni erklärte: „In Sachsen sagt man um sechs, wenn es sechs Uhr ist.“ – „Faszinierend!“, raunte ich, „und wenn es bei uns fünf vor zwölf ist, ist es dann bei dir fünf vor um zwölf?“ – „Genau!“, erwiderte Moni, „das ist die typische sächsische Zeitangabe! Um sechs bedeutet genau sechs, Punkt sechs. Um und Punkt ist dasselbe. Das kannst du dir leicht merken, denk einfach an Punktum!“ Da hatte ich wieder etwas gelernt! Seitdem zähle ich beim Silvester-Countdown auf die sächsische Art. Wie das geht? Ganz einfach: drei, zwei, eins, um!
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Das „viertel/halb/dreiviertel“-System wird ganz einfach nachvollziehbar, wenn man eine Sanduhr („Stundenglas“) vor Augen (oder zumindest vor dem inneren Auge) hat: das Stundenglas ist anfangs leer (sagen wir um 8 Uhr, wenn es frisch umgedreht wird), und dann viertelvoll, halbvoll, dreiviertelvoll und letztlich (um 9 Uhr) ganz voll. Die Zeiten der neunten Stunde sind entsprechend „viertel neun“, „halb neun“, „dreiviertel neun“ und zur vollen Stunde(!) „neun Uhr“. Einleuchtend, nicht wahr?
Die Schwaben können noch ganz andere Turnübungen bei der Zeitangabe. Als „Neigschmeckte“ sagte man mir, als ich nach der Uhrzeit fragte, es sei 5 Minuten nach dreiviertel neun.
Viel Spaß beim Rechnen!
Schlimmer noch ist die sächsische Antwort auf die Frage: „Wie spät ist es?“ „Es ist um!“ oder kürzer: „Um“. Als Ostwestfälin frage ich dann immer „Um was?“, werde dann belehrt, daß „um“ die volle Stunde bedeuten soll. „Um Zwölf“ also soviel wie „Es ist genau zwölf Uhr“ bedeutet. In Sachsen jedenfalls…
Ich bin zwar mit der Sprachregelung „Viertel nach, halb, Viertel vor“ aufgewachsen, finde aber die andere Variante konsistenter.
Denn „halb“ sagt man ja überall, und das folgt ja der selben Logik: Viertel zwölf, halb zwölf, dreiviertel zwölf – ganz zwölf.
Wer kreativ sein will, kann auch noch „zweidrittel zwölf“ statt „zwanzig vor“ sagen.
Ich komme aber hier ins Schwimmen, ob und wo viertel/halb/dreiviertel und die Zahlwörter in Uhrzeiten groß oder klein geschrieben werden – können Sie das nochmal erklären?
Lieber Herr Sick,
ich wohne im Großraum Stuttgart und möchte Ihre Ausführungen noch ergänzen: Bei uns sagt man traditionell “morgens um elf” (und nicht vormittags) und “abends um fünf”. Vor- und Nachmittag gibt es nicht. Es ist “mittags um drei”.
Mit freundlichen Grüßen
Margarete Brunner
Als ich im Jahre 1959 in einem Landgasthof in der Schweiz übernachtete, wurde ich belehrt: „Frühstück gibt es ab siebeneinzweitel“. Deswegen habe ich dann vorsichtshalber genau um 8 gefrühstückt.
Dann gibt es noch so etwas wie „10 vor Dreiviertel“, was 9.35 Uhr bedeutet.
Verstehe deine Freundin nicht, lieber Bastian Sick.
Deine Freundin und viele andere Menschen sagen doch auch „halb zehn“, wenn sie 9:30 Uhr meinen. „Dreiviertel zehn“ ist da ja nix anderes, nur eben eine Viertelstunde weiter, eben eine Dreiviertelstunde der Zehnten.
Aber bei „Dreiviertel zehn“ beschweren sich alle, wieso das nicht 10:45, sondern 09:45 Uhr sein soll. Verstehe ich nicht. Dann müssten sich auch alle beschweren, dass „halb zehn“ ja auch nicht 10:30 Uhr bedeutet!
Die Viertel-Halb-Dreiviertel-Volle-Stunde-Zählweise ist ja, wie oben schon erläutert, eigentlich die natürliche. Es ist einer Untersuchung wert, warum man in manchen Landstrichen davon abgekommen ist. Meine Vermutung ist, dass man nach dem Aufkommen der Uhren mit Zifferblatt und deren Zahlen von Eins bis Zwölf sich mehr und mehr nur noch daran orientierte, weil man sie nicht mehr als Zeichen für vollendete Stunden sah, sondern als Zwölf-Teilungs-Werte, deren Zwischenraumwerte man danach definiert, wie nah sie einem Hauptwert liegen: vor/nach X.
In England habe ich einen ähnlichen Ausdruck kennengelernt: Dort hatten wir uns auf „half seven“ verabredet. Als Schwabe habe ich da lieber nochmals nachgefragt, und in der Tat, hier wird nicht die süddeutsche Logik verwendet, sondern „half seven“ ist einfach 7:30 Uhr…
Gerade deswegen bevorzuge ich die „20:15“ ganz simpel als zwanzig Uhr fünfzehn. Das finden auch die Militärs am verständlichsten.
In der Gegend om Chemnitz (damals noch offiziell Karl-Marx-Stadt) hatte ich noch eine Ergänzung dazu kennengelernt, die dort sogar in Radio-Ansagern verwendet wurde.
Um die Eckpunkte viertel, halb, dreiviertel und X Uhr herum wurde dann noch die jeweils davor und danach liegenden 5 Minuten ergänzt, so war es eben nicht 10 Minuten vor 5, sondern 5 Minuten nach dreiviertel 5.
Hallo Herr Sick,
bezüglich der angeblich sächsischen Zeitangabe „halb um sieben“ sind Sie wohl einem Betrüger aufgesessen. Ich lebe seit 67 Jahren in und um Dresden, solch einen Blödsinn habe ich noch nie gehört. Für uns ist jede Stunde wie ein Kuchen, von dem man immer mehr bekommt: erst ein Viertel, dann die Hälfte, dann drei Viertel und am Ende ist die Stunde um.
Deshalb: viertel > halb > dreiviertel > um. Dann beginnt es aufs Neue. Wir Sachsen blicken immer vorwärts, nie zurück, darum kein „viertel nach“ einer längst im Dunkel der Vergangenheit versunkenen Stunde.
Freundliche Grüße
Dieter Schulz
Werter Herr Schulz,
da stimme ich Ihnen zu. Auch mir ist eine solche Formulierung nicht geläufig.
Viele Grüße
Wer unsere Uhrzeitangaben mit viertel und drei viertel für typisch [regional]deutsche Eigenheiten hält, war wohl noch nie in Ungarn; denn auch dort wird die Zeit so eingeteilt: negyed bzw. három negyed.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Das „viertel/halb/dreiviertel“-System ist in jedem Fall eindeutiger. Beim „Viertel vor/Viertel nach“-System müsste man gleiches bei „Halb“ hinzufügen.
Zu 10:30 Uhr könnte sonst Halb vor elf oder auch Halb nach zehn sein.
Als Erfurterin empfinde ich „viertel acht“, „dreiviertel vier“ und auch die Varianten „fünf vor dreiviertel“ etc. als vollkommen natürlich. Ebenso könnten Sie auch bei uns die Antwort „es ist gleich um“ (sechs oder was auch immer) bekommen, oder auch „wir treffen uns um drei“ (davon dachte ich übrigens, das hieße überall so?)
Aber „fünf vor um sechs“ oder „halb um sechs“ habe auch ich beim besten Willen noch nie gehört, weder in Thüringen noch in Sachsen.
Lieber Herr Sick,
mit dem Namen Rilke bin ich auch sehr sprachinteressiert (nicht nur durch die Verwandtschaft mit Rainer Maria) und lese mit Begeisterung ihre Bücher und Newsletter.
In Baden bei Wien geboren, bin ich grundsätzlich Niederösterreicherin, wenn auch jetzt in Bayern lebend.
Bin ich nach Ihrer Ansicht jetzt Vorderösterreicherin oder gar Hinterösterreicherin? Hoffentlich nicht Hinterwäldlerin. Das wäre mir gar nicht recht.
Mit österreichischen Grüßen aus dem schönen Chiemgau
Eva Maria Rilke
Bei uns in Baden geht’s noch toller zu! 10 nach halb ist 20 vor, 5 nach Viertel ist 10 vor Halb und 20 vor ist 5 vor ¾.
Grüße aus Offenburg
Alfons Frattini
Ich komme aus Berlin und habe 30 Jahre in Hamburg gelebt. Da wir viertel neun und die Hamburger viertel nach acht sagten, kam es immer wieder zu Verstimmungen, da ich mir bei Verabredungen oft nicht gemerkt habe, ob wir nun viertel vor oder viertel nach acht verabredet waren. Zu dieser Verwechselung kann es in Berlin nicht kommen, weil man sich entweder um viertel neun oder dreiviertel acht verabredete. Die Hamburger wollten auch nicht einsehen, dass, wenn ich nach der Uhrzeit fragte, nicht wissen wollte wieviel nach oder vor … es ist, sondern wieviel Uhr. Und dabei ist es doch ganz einfach, man muss sich nur das Wörtchen „von“ denken. Viertel neun ist gleich viertel von neun, dreiviertel neun ist gleich dreiviertel von neun, also ganz einfach, die Angabe bezieht sich immer auf die volle Stunde (also in diesem Fall die 9. Stunde) die als Zahl angegeben ist. Ein Glück haben mich die Schwaben verstanden und mir bei meiner Argumentation kräftig den Rücken gestärkt. Und jetzt wird auch der Grund bekannt, warum die Schwaben so gerne nach Berlin ziehen, weil es hier bezogen auf die Uhrzeit keine Kommunikationsschwierigkeiten gibt.
Viele Grüße
Harald Scheel
An sich wäre ja das viertel-halb-drei viertel-System nach dem Vorbild der Kirchturmuhr am konsequentesten. Aber die viertel-neun-Fraktion sagt nicht ganz konsequent meistens viertel vor zehn. Mit viertel nach acht und drei viertel neun sozialisiert, muss ich bei viertel neun immer schnell umrechnen und es erscheint mir irgendwie abwegig, kurz nach acht schon von neun Uhr zu reden. Umgekehrt werde ich oft nicht verstanden, wenn ich drei viertel neun sage. Bei „halb“ sind sich erstaunlicherweise alle einig, obwohl nicht so ohne weiteres klar ist, ob „halb vor“ oder „halb nach“ gemeint ist. Sprache ist eben oft nicht logisch und nicht konsequent, und das ist auch gut so. Sonst hätten die Verfasser vo0n Sprachglossen nichts zu tun und ihre Leser ein Vergnügen weniger
Hallo Herr Sick,
diese sprachlichen Versionen sind mir Anfang der 90er Jahre zum ersten Mal aufgefallen, als neue Kollegen aus den „alten“ Bundesländern nach Thüringen kamen und mit der Angabe „Viertel Zwölf“ nichts anfangen konnten. Einem Thüringer hingegen ist zwar klar, was „Viertel vor“ und „Viertel nach“ bedeuten soll, ungewohnt ist es dennoch. Die Zeitangabe „Viertel-Halb-Dreiviertel-Um“ für z.B. 11:15, 11:30, 11:45 und 12:00 scheint mir auch deshalb logisch, da es sich um eine Maßeinheit wie viele andere handelt. Schließlich verlangt auch niemand ein „Viertel vor Kilo“ Hackfleisch, sondern eben ein Dreiviertel Kilo 😉
Da ich aus der viertel vor / – nach-Region stamme, habe ich mich mit „viertel“ und „dreiviertel“ auch immer schwergetan. Ich merke es mir jetzt am Uhrschlag einer Kirchturmuhr: Diese bedienen sich auch der mittelalterlichen Zählweise der Brüche auf die nächste Zahl: Um viertel nach schlägt die Glocke einmal (ein Viertel), um Halb zweimal (zwei Viertel), um viertel vor dreimal (drei Viertel) und zur vollen Stunde viermal (vier Viertel) sowie mit einer meist größeren Glocke die Stunde. Ein Freund erklärte es mir mal so: „Du sagst doch auch: ‚Das Glas ist viertel voll‘ und nicht: ‚Das Glas ist viertel nach leer‘!“
Meine heissgeliebte Ehefrau ist Badnerin (bloss nicht als „Badenserin“ bezeichnen!) und daher bin ich als Schweizer mit der badnischen Zeitrechnung vertraut. Es gibt aber durchaus noch abstrusere Zeitangaben als die im Artikel erwähnten: Meiner Eveline macht es gar nichts aus, von „fünf vor dreiviertel acht“ zu sprechen, gemeint ist dann zwanzig vor acht. Auch „drei nach viertel fünf“ kommt vor (18 nach vier). Aber wie sagt der Brite: That’s the colour of the language!
Guten Abend
in der Schweiz ist jetzt fünf vor halb sieben – sind sich da alle Deutschsprachigen wohl einig? In 110 Minuten wird es also bei uns Viertel nach acht sein. „Viertu ab achti“ gibt’s nur im Dialekt.
Mit besten Grüssen Jakob Schluep
Die Einteilung nach Bundesländern ist definitiv falsch bzw. zu grob. Auch in der Pfalz, zumindest weiten Teilen davon, spricht man von „viertel“ und „dreiviertel“. Wahrscheinlich trifft das auf viele, wenn nicht alle rheinfränkischen Dialekte zu (wobei „dreiviertel“ weiter verbreitet ist als „viertel“). Es ist in erster Linie ein süd- bzw. südostdeutsches Phänomen, und da machen Kulturräume eben nicht an Gewässern Halt.