Lange Zeit durfte man „noch mal“ in zwei Wörtern schreiben, denn es handelt sich um die umgangssprachliche Verkürzung von „noch einmal“. Die neue deutsche Rechtschreibung erlaubt nun auch Zusammenschreibung: „nochmal“. Die Getrenntschreibung ist aber weiterhin zulässig. Die Wörter „nochmals“ und „nochmalig“ werden hingegen zusammengeschrieben.
Archiv 2004
August, 2004
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19 August
nichtsdestotrotz/trotzdem
„Nichtsdestotrotz“ ist eine mit Luft gefüllte Dreikomponentenhülse, die es dank massenhafter Verbreitung zu einem Eintrag im Wörterbuch gebracht hat, wenn auch mit dem dahinter stehenden Vermerk „ugs.“ (umgangssprachlich). Im gepflegten Deutsch sind nach wie vor die Begriffe „trotzdem“, „wenngleich“ und „obwohl“ zu bevorzugen. Die Wörterbücher kennen übrigens auch die nichtimgeringsten …
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19 August
neu renovieren/renovieren
Die Aussage „Ich habe die Wohnung neu renoviert“ enthält einen Pleonasmus. Pleonasmus nennt man einen inhaltlichen Zusatz zu einem Wort oder einer Wendung, der überflüssig ist. Weitere Beispiele: alter Greis, kleiner Zwerg, kahle Glatze, Gesichtsmimik, weiter fortfahren, lautlose Stille, persönlich anwesend, vollendete Tatsachen.
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19 August
Mund-zu-Mund-Beatmung/Mundpropaganda
Es gibt Mund-zu-Mund-Beatmung und Mundpropaganda, aber keine Mund-zu-Mund-Propaganda. Das wäre auch keine sinnvolle Form der Kommunikation. Mehr Erfolg verspricht es, seinem Gegenüber ins Ohr statt in den Mund zu sprechen. Allein der oben gezeigte sozialistische Bruderkuss darf als Mund-zu-Mund-Propaganda bezeichnet werden.
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19 August
Mexico City/Mexiko-Stadt
Auch in Deutschland wird immer häufiger von „Mexico City“ statt von „Mexiko-Stadt“ gesprochen, vor allem natürlich in Reisebüros, aber auch in Reportagen und selbst im Erdkundeunterricht. City hat einen verheißungsvolleren Klang als das Wort Stadt, außerdem wird bei uns in Deutschland inzwischen selbst so vieles „City“ genannt (allein Hamburg hat …
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19 August
meines Wissens/meines Wissens nach
Die Wendung „meines Wissens“ in der Bedeutung von „soviel ich weiß“ steht ohne die Präposition „nach“. Es heißt: „Meines Wissens war Peter der Große Zar von Russland“, nicht „Meines Wissens nach war Peter der Große Zar von Russland“. Dasselbe gilt für den Genitiv von „Erachten“, auch hier heißt es nicht …
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19 August
lohnenswert/lohnend
„Lohnenswert“ ist eine überflüssige Zusammensetzung aus den Wörtern „lohnend“ und „wert“. Eine Sache kann lohnend sein, und sie kann etwas wert sein, beides zusammengenommen macht sie aber nicht zwangsläufig lohnenswert. Ähnliche pleonastische Adjektive: stillschweigend, schlussendlich, vorprogrammiert.
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19 August
lehren: jemandem/jemanden das Fürchten lehren
Heute gilt es als standardsprachlich korrekt, nach lehren den doppelten Akkusativ zu gebrauchen: Sie lehrt ihn das Klavierspiel; er lehrt sie das Tangotanzen. Im 17. und 18. Jahrhundert war es hingegen üblich, die Person in den Dativ zu setzen, da lehrte der Meister dem Gesellen das Handwerk, und der Erzieher …
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19 August
kosten: das kostete ihm/ihn das Leben
Regiert „kosten“ den Dativ oder den Akkusativ der Person? Seit eh und je findet man beide Formen belegt. Es ist allerdings nicht so, wie viele glauben, dass der Dativ den Akkusativ verdrängen würde. Vielmehr befindet er sich seit Jahrhunderten auf dem Rückzug. Im 18. Jahrhundert überwog noch der Gebrauch des Dativs. …
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19 August
in keiner Weise/in keinster Weise
Wenn „kein“ so viel bedeutet wie „nichts“ oder „niemand“, lässt es sich dann noch steigern? Logisch gedacht natürlich nicht, stilistisch ist dies trotzdem möglich. Man nennt dies den „Elativ“, eine Steigerungsform, die sich herkömmlicher Logik entzieht, um außergewöhnliche Höflichkeit, Entrüstung, Qualität, Trauer oder Demut auszudrücken. Der Elativ, auch „absoluter Superlativ“ …