Samstag, 12. Oktober 2024

November, 2006

  • 23 November

    schmelzen/schmilzen

    Viele Menschen verwenden das kuriose Verb »schmilzen« und seufzen entzückt: »Ich schmilze dahin.« Tatsächlich aber gibt es nur das Wort »schmelzen«, und in der ersten Person Singular muss es heißen: »Ich schmelze dahin.«In der zweiten und dritten Person Singular findet allerdings tatsächlich eine Klangveränderung statt: Du schmilzt, das Eis schmilzt. …

  • 23 November

    Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 3

    Datum: 23 Nov. 2006 Format: Taschenbuch Verlag: KiWi ISBN: 3462037420 Kaufen: SPIEGEL, AMAZON Noch mehr aus dem Irrgarten der deutschen Sprache Wie kommt man richtig nach Aldi? Und wie zu gutem Deutsch? Beachtet man ein paar wenige Dinge und schaut auch mal zweimal hin, so ist es gar nicht so …

  • 23 November

    Referenz/Reverenz

    Der Teufel steckt bekanntermaßen im Detail. In diesem Falle ist es ein kleiner unscheinbarer Lippenlaut, der eine große Wirkung hat. Spricht man ihn weich wie ein „w“, dann ist’s die Reverenz, und die bedeutet „Ehrerbietung“ und „Verbeugung“. Der Königin erweist man eine Reverenz, indem man sich vor ihr verneigt oder …

  • 23 November

    raus, rein, runter, rüber, rauf und ran

    Die Präpositionen raus, rein, runter, rüber, rauf und ran werden nicht apostrophiert: „Komm sofort da runter!“, nicht: „Komm sofort da ’runter!“ Zwar steht das „r“ für die Vorsilbe „her“, doch ist diese Verkürzung auf einen Buchstaben bereits so alt, dass der Apostroph schon lange nicht mehr gesetzt wird. Bei Zusammensetzungen …

  • 23 November

    postum/posthum

    Dies dürfte manchen Wortklauber überraschen: postum und posthum bedeuten tatsächlich dasselbe! Und zwar „nach jemandes Tod erfolgt“ (zum Beispiel eine Auszeichnung) oder „nach jemandes Tod erschienen, nachgelassen“. Dass nur „posthum“ dies bedeutete, während „postum“ mit „nachträglich“ gleichzusetzen sei, ist ein Missverständnis. Die Form ohne „h“ ist die ältere. Sie wurde …

  • 23 November

    Platzangst/Raumangst

    Das Wort „Platzangst“ wird umgangssprachlich oft im Sinne von Angst vor Enge, vor Gedränge und vor geschlossenen Räumen gebraucht. Viele Menschen sagen zum Beispiel, dass sie in Fahrstuhlkabinen Platzangst bekämen. Hier wird Platzangst folglich mit Angst vor „zu wenig Platz“ gleichgesetzt. Tatsächlich aber ist Platzangst etwas anderes, nämlich die Angst …

  • 23 November

    offiziell/offiziös

    „Offiziell“ bedeutet amtlich, förmlich, feierlich. Das wissen die meisten Menschen auch, daher wird dieses Wort selten falsch gebraucht. Anders verhält es sich dagegen mit „offiziös“. Hier glauben viele, es handele sich noch um eine Steigerung des Wortes „offiziell“« und sei also geradezu höchst offiziell. Doch genau das Gegenteil ist der …

  • 23 November

    Neugier/Neugierde

    Zwischen „Neugier“ und „Neugierde“ besteht zwar ein klanglicher, aber kein qualitativer Unterschied. Beide Formen sind standardsprachlich korrekt und als gleichwertig anzusehen. Dasselbe gilt auch für die Wörter „Begier“ und „Begierde“; auch hier sind beide Formen richtig und gleichbedeutend. „Begierde“ ist allerdings die häufigere Form, „Begier“ gilt als gehoben und ist …

  • 23 November

    in 2010/im Jahre 2010

    Die Präposition „in“ vor einer Jahreszahl ist ein Anglizismus, der vor allem im Wirtschaftsjargon allgegenwärtig ist. Die deutsche Sprache ist jahrhundertelang ohne diesen Zusatz ausgekommen und braucht ihn auch heute nicht. Der Zweite Weltkrieg war nicht „in 1945“ vorbei, sondern 1945. Ich wurde nicht „in 1965“ geboren, sondern 1965. Die …

  • 23 November

    Deutsch strikes back!

    Begriffe wie Posting und Flatrate, Blockbuster und Ranking, Lifestyle und Standing sind heute fast schon selbstverständlich. Aber brauchen wir sie wirklich? Für die meisten Dinge gibt es schließlich ein ebenso gutes deutsches Wort. Man muss nur danach suchen. Und wo es bislang keines gab, da kann man auch eines erfinden.  …