Eine solche Aussage gibt einem doch zu denken: Wie sollen die Söhne ein halbwegs passables Deutsch sprechen lernen, wenn ihre Erziehungsberechtigten derart unbeholfene Sätze bilden? Die Begründung „… weil das die Voraussetzung ist, zu einem guten Beruf“ zeugt von einer großen Hilflosigkeit in Satzbau, Ausdruck und Zeichensetzung. Korrekt müsste es heißen: „… weil das die Voraussetzung für einen guten Beruf ist.“ Der darunter stehende Slogan allerdings trifft zu, denn eine solche Grammatik ist unbequem, und sie in dieser Form zu veröffentlichen, ist echt mutig. Oder eben einfach nur dumm.
Zum nächsten Fundstück: Schwiegermutter erleichtert
Schlimm genug, dass bei dieser Gelegenheit ein Wahlplakat dieser unsäglichen Partei verbreitet werden muss. Lasst sie doch einfach doof sterben.
Ein weiterer Fehler findet sich im zweiten Satz: Da dieser aus zwei jeweils vollständigen Sätzen besteht, muss vor dem verknüpfenden „und“ ein Komma stehen.
Das stimmt so nicht mehr. Das Komma zwischen zwei vollständigen, mit „und“ verbundenen Hauptsätzen ist seit der Reform von 1998 nicht mehr verpflichtend, sondern fakultativ. Man darf es weglassen, und viele Lehrbücher empfehlen es sogar. Was ich selbst dazu meine, können Sie in dieser Kolumne nachlesen: Wer sagt, vor „und“ dürfe nie ein Komma stehen?