Der achtarmige Tintenfisch heißt Oktopus oder Krake. Viele halten Krake für ein weibliches Wort. Doch Krake ist männlich. Es heißt also nicht die Krake, sondern der Krake.
Und auch nicht der Kraken. Im Nominativ ist der Krake ein Krake und bleibt auch ein Krake. Erst wenn man ihn beugt, im Genitiv, Dativ und Akkusativ, wird er zum „Kraken“ – mit „n“. Die aus der „Sesamstraße“ bekannt gewordene deutsche Version des Beatles-Liedes „Octopus‘s Garden“ lautete korrekt: „Ich wollt ich wär unten im Meer / Ja, im Garten eines Kraken möcht ich sein.“
Das Wort „Krake“ stammt aus dem Norwegischen. Dort heißt das Tier „kraken“ – der bestimmte männliche Artikel zeigt sich in der Endung. Wäre es weiblich, hieße es „kraka“. Mit dem Wort „kraken“ bezeichnet man im Norwegischen außerdem einen verkrüppelten Baum oder eine Person, die sich seltsam bewegt.
Im deutschen Journalismus wurde Krake häufig als Synonym für eine skrupellos expandierende Firma verwendet. Inzwischen spricht man in diesem Zusammenhang eher von „Heuschrecken“.
Im Schaustellergewerbe ist „Krake“ ein karussellartiges Fahrgeschäft. Dort wird das Wort häufig weiblich verwendet.
Die von einem Schausteller unterhaltene Internetseite www.die-krake.de ist indes nicht länger in Betrieb und steht zum Verkauf. Vielleicht gab es zu viele Beschwerden über die Wahl des Artikels.
Zum Thema:
Kermit der Frosch: „Ich wollt ich wär unten im Meer“
Super! Vielen Dank für den Artikel. Deshalb glaube ich auch duden.de und wortschatz.uni-leipzig.de nicht mehr … 🙂