Dienstag, 12. März 2024

Anmerkung zur „Nagelprobe“

Sehr geehrter Herr Sick!

Beim Blättern in Ihren ausgezeichneten Artikeln und Antworten auf Leserfragen bin ich auf Ihre Antwort zur Nagelprobe gestoßen.

Sie erwähnen da die Praxis des umgedrehten Humpens. Meines Wissens stammt der Begriff allerdings aus der Sprache der Messerschleifer. Ein gut geschliffenes Rasiermesser (das gilt auch für andere, dünn ausgeschliffene Klingen – besonders solche mit Hohlschliff) wird quer auf den Daumennagel gedrückt. Die Schneide wölbt sich dann ganz leicht auf und geht zurück, wenn der Druck wieder weggenommen wird. Professionelle Schleifer trugen dafür sogar am Daumen einen Stahlring (den ganzen Tag auf den Nagel drücken ist nicht so angenehm). Diese Nagelprobe war der Beweis für die richtige Härtung des Stahls und den korrekten Klingenquerschnitt und die die feine Schneide.

Schlechte Klingen bestehen auch heute noch die Nagelprobe nicht.

Ich danke Ihnen für Ihre ausgezeichnete Arbeit. Selbstverständlich bin ich im Besitz all Ihrer Bücher und freue mich schon auf das nächste! Vielen Dank für Ihre Bemühungen um die deutsche Sprache.

Beste Grüße

Herbert Schmidt, Bregenz (Österreich)


Kolumne: Wer hämmert da bei der Nagelprobe?

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