„Klimakonferenz droht, im Chaos zu versinken“, titelte ein Online-Magazin im Dezember 2011. Das war einerseits erschreckend, andererseits ein willkommener Anlass, darauf hinzuweisen, dass das Verb „drohen“ unterschiedliche Bedeutungen mit jeweils unterschiedlichen Konsequenzen für die Zeichensetzung hat. „Abendrot, Schönwetterbot‘ – Morgenrot, schlecht Wetter droht.“ Diese gereimte Bauernregel habe ich schon als …
Dezember, 2011
November, 2011
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9 November
Ich floate, du floatest, wir sind gefloatet
Ich habe ein neues Wort gelernt! Wie die meisten neuen Wörter kommt es aus dem Englischen. Es heißt „floaten“ – mit den Formen „ich floate“, „du floatest“, „er floatet“, „ich floatete“ und „wir sind gefloatet“ oder auch „wir haben gefloatet“. Floaten ist ein neuer Entspannungs-Trend, der vielleicht spurlos an mir …
Februar, 2011
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2 Februar
Neue Wörter braucht das Land!
Der Deutsche macht Ausflüge, hält Abstand, nutzt den Augenblick und lebt mit Leidenschaft. Und damit er das kann, mussten all diese Wörter erst mal erfunden werden. Bis dahin machte man Exkursionen, hielt Distanz, nutzte den Moment und lebte mit Passion. Sagt Ihnen der Name Philipp von Zesen etwas? Wenn Sie …
Januar, 2011
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5 Januar
Übermütiges Vergnügen mit „Ü“
Es sind nicht nur die exzentrische Grammatik und die unbegrenzten Möglichkeiten der Wortzusammensetzungen, die das Besondere des Deutschen ausmachen. Auch die Umlaute zählen dazu: „ü“ und „ö“ mit Pünktchen gibt es nur in wenigen Sprachen. Sie sind die schönste typografische Verbindung zwischen Deutsch und Türkisch. In der Adventszeit bekommt der …
Dezember, 2010
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22 Dezember
An? Zu? Geschenkt!
Beschenkt man sich zu oder an Weihnachten? Am 24. Dezember begehen wir nicht nur das Fest der Lichter und Geschenke, sondern auch das Fest der Sprachwichtel. Ob man sich zu Weihnachten trifft oder an Weihnachten ist nicht eine Frage von richtig oder falsch, sondern von Nord oder Süd. In Norddeutschland ist die Präposition …
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8 Dezember
Tanke? Nein danke!
Während sich Politiker und Beamte alle Mühe geben, die Sprache aufzublähen und zu verkomplizieren, findet im Sprachalltag ein genau entgegengesetzter Prozess statt: Die Sprache wird vereinfacht. Die Denkweise wird zur Denke, die Sprechart zum Sprech. Auf Facebook findet man viele Freunde, und jeder pflegt seinen eigenen Schreibstil. „Tolles Foto, Niki“, …
November, 2010
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10 November
Einsatz für Agent 00
Wie drückt man sich am besten aus, wenn man ein dringendes Bedürfnis hat? Mancher formuliert es mit Hilfe von Kaiser und Papst, andere munkeln etwas von einem kurzen Verschwinden oder von kleinen Tigern. Noch immer gibt es keinen allgemein akzeptierten Ausdruck für die alltäglichste Sache der Welt. Oft sind es …
Oktober, 2010
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20 Oktober
Liebling, Was Wird Nun Aus Uns Beiden?
Pump Up Your Letters! Es Regiert Die Allwortgroßschreibung! So machen es iTunes und Amazon vor. Aber nicht mit mir! Wer sich darüber aufregt, dass alle Anfangsbuchstaben in deutschen Liedertiteln großgeschrieben werden, der findet in dieser Kolumne einen Seelenverwandten. Sie wollen wissen, was ich in meiner Freizeit mache? In meiner Freizeit …
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12 Oktober
Unveröffentlichter Zwiebelfisch „Die Qualität des Terrors“
Lesen Sie hier eine unveröffentlichte Zwiebelfisch-Kolumne vom April 2004. Das Thema schien damals zu heikel, daher ist sie nie auf SPIEGEL ONLINE erschienen – und wurde später auch in keinem Buch gedruckt. Aber nun gibt es sie hier zu lesen.
September, 2010
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22 September
Ziehen Sie die Brille aus!
Man kann Klamotten anziehen und Schuhe. Man kann auch Pech anziehen oder Glück. Und dann gibt es da noch dieses sonderbare Phänomen, dass Menschen Brillen, Uhren und sogar Taschen anziehen. Und das alles ohne Magnetismus! Es war mal wieder typisch hamburgisches Wetter: Strahlend blauer Himmel und gleißender Sonnenschein. An solchen …