Sonntag, 20. Oktober 2024

Brauchen wir das „ß“ noch?

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Eine Studentin der Germanistik will wissen, ob der Buchstabe Eszett überhaupt noch benötigt wird. Wirklich notwendig war er nie, und die Schweizer kommen schon seit Langem ohne ihn aus. Doch er macht unser Alphabet zu etwas Besonderem. Und das Besondere sollte man sich gerade bewahren. Oder nicht?  

Frage einer Leserin aus Essen: 

Ich studiere Kunst und Germanistik auf Lehramt. Zur Zeit verfasse ich eine Hausarbeit über die Frage, ob die deutsche Sprache das „ß“ noch benötigt. Dazu würde ich sehr gerne Ihre Meinung hören. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, egal wie kurz diese sein mag.

Antwort des Zwiebelfischs:

Ob wir das „ß“ wirklich brauchen? Das ist eine geradezu philosophische Frage! Ich bin stolz und glücklich über jedes Sonderzeichen, das unser Alphabet von den Alphabeten anderer Sprachen unterscheidet. Und das Deutsche nimmt sich mit vier Sonderzeichen (ä, ö, ü, ß) noch sehr bescheiden aus. Viele andere Sprachen wie z. B. Ungarisch, Türkisch und Französisch haben bedeutend mehr!

Als junger Mensch fand ich, dass man im deutschen Alphabet ein paar grundsätzliche Änderungen vornehmen sollte. Einige Buchstaben wie „c“, „x“, „y“ und „q“ sollte man über Bord werfen, da sie durch „z“, „ks“, „j“ und „kw“ genauso gut dargestellt werden konnten. Dafür wollte ich neue Zeichen für das „sch“, das „ch“ in „ich“, das „ch“ in „ach“, das „g“ in „Garage“ und  das „J“ in „Jeans“. Andere Menschen hatten – lange vor mir – schon ähnliche Gedanken. Trotzdem ist das „ß“ eine der wenigen Veränderungen im deutschen Alphabet, die  sich tatsächlich durchgesetzt und bis heute gehalten haben. Allein deshalb möchte ich es nicht missen müssen. 

Das Deutsche braucht das „ß“, weil wir zwischen mehreren S-Lauten bei unterschiedlicher Vokaldehnung unterscheiden müssen. Vor der Rechtschreibreform wurde das „ß“ sogar noch viel häufiger gesetzt. Die Neuregelung war aber sinnvoll, da sie der Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen Rechnung trug. 

Insofern ist das „ß“ auch eine Aussprachehilfe und gerade für Deutschlernende eher eine Erleichterung als eine Erschwernis. Es sind übrigens auch nur die Deutschsprechenden selbst, die das ß immer wieder in Frage stellen. Wer Deutsch als Fremdsprache lernt, findet es großartig, einen zusätzlichen Buchstaben für sich zu entdecken und zu beherrschen. 

Ich käme auch niemals auf den Gedanken, den Franzosen vorzuschlagen, auf ihr „ç“ zu verzichten. Oder den Dänen und Schweden nahezulegen, ihr ø und ihr å abzuschaffen. Das wäre ein kultureller Verlust und nur ein weiterer Schritt in Richtung Gleichmacherei. In der Unterscheidung liegt doch das Besondere! 

Sonderzeichen können außerdem helfen, einen Text schneller zuzuordnen. Lese ich einen Zeitungsausschnitt, in dem es heißt „Der Präsident begrüsste die Fussballnationalspieler“, dann weiß ich gleich, dass es sich nur um einen Schweizer Beitrag handeln kann, denn dort wurde das Eszett in den 30er-Jahren abgeschafft.

In Süddeutschland und vor allem auch in Österreich sieht manch einer die Notwendigkeit des Buchstabens „ß“ nicht ein, was zum einen daran liegt, dass man in den süddeutschen Dialekten kein weiches „s“ kennt (jedes „s“ ist stimmlos, also scharf, daher schreibt sich Kaiserin Sissi im Österreichischen auch nur mit einem „s“: „Sisi“, was vorn wie in der Mitte gleichermaßen scharf gesprochen wird.) Zum anderen liegt es daran, dass viele kurze Vokale im Süddeutschen lang gesprochen werden und andersherum. „Ich muss nach Hause!“ heißt im Süden „I muus heim!“, mit langem „u“. „Ich muss“ könnte daher für die Bayern und Österreicher auch mit „ß“ geschrieben werden. Umgekehrt könnte die „Maß Bier“ für sie auch mit Doppel-s geschrieben werden, weil sie „Maß“ mit kurzem „a“ sprechen: „Mass“. Da diese Abweichungen für alle Betroffenen verwirrend sind, ist manch einer geneigt zu sagen, das Eszett sei Blödsinn, eine Schikane gar, um die Menschen zu quälen.

Quälend ist aber nicht der Buchstabe, sondern die Unwissenheit. Denn genauso könnte man argumentieren, dass Komplexe Zahlen, Lyrik und Ironie quälend seien und abgeschafft werden sollten, zumal sie von den meisten Deutschen ohnehin nicht verstanden und gebraucht würden. Am Ende bestünde unsere Alphabet nur noch aus drei Buchstaben: R, T und L. Und das wäre entschieden zu wenig. Darum will ich das, was unser Alphabet zu etwas Besonderem macht und uns als Rechtschreibgemeinschaft von anderen Rechtschreibgemeinschaften unterscheidet, nicht verstossen und zerreissen, sondern fleißig gießen und sein süßes Sprießen in Muße genießen.       

In diesem Sinne: Herzliche Grüße! Die Schweizer würden schreiben: Herzliche Grüsse! Aber „Grüße“ reimt sich nicht nun mal nicht auf „Küsse“, und das ist die wohl überzeugendste Rechtfertigung für das Eszett überhaupt.

(c) Bastian Sick 2013


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10 Kommentare

  1. Günter YOGI Lauke

    Ich boykottiere diese „sog. Neue Deutsche Rechtschreibung“!

    => alle meine BÜCHER sind grundsätzlich in der ALTEN geschrieben!
    Im Vorwort schreibe ich jeweils dazu, daß ich die „NDR“ für die ausgeflippte ***geburt durchgeknallter deutscher Oberlehrer halte…und sie konsequent verweigere!

    GYL
    LaukeMedia.com

    • Lieber Herr Lauke,

      gerade habe ich einen Blick auf Ihre Homepage geworfen – und bin prompt auf der ersten Seite auf einen Rechtschreibfehler im Sinne der alten (!) Rechtschreibung gestoßen: „Draußen“ schreibt man in Deutschland schon immer mit Eszett. Die Regelung, dass nach kurzem Vokal das doppelte S und nach langem Vokal das Eszett folgt, ist nämlich alles andere als neu. Die Änderung der Rechtschreibung in Bezug auf das S bzw. Eszett besteht nämlich einzig im Wegfall einer Sonderregel (!), nach der am Ende eines Wortes das doppelte S nicht erlaubt war. Da hat Ihnen Ihre generelle Abneigung gegen die Rechtschreibreform offenbar einen Streich gespielt.

      Ich teile Ihre Kritik an der neuen Rechtschreibung in vielen Punkten – zum Beispiel die unsinnige Schreibung von „aufwänden“, die schlicht mangelndes Sprachverständnis (unterschiedliche Vokalstufen) belegt. Aber ich denke, man sollte nicht unterschiedslos alles verdammen. Abgesehen davon ist es in den meisten Zusammenhängen nach wie vor jedem selbst überlassen, wie er schreibt. Solange Ihre Leser die alte Rechtschreibung nicht stört, sollten Sie also einfach dabei bleiben.

      Freundliche Grüße
      Frank Meyer
      – kein Deutschlehrer 😉 –

    • Frank Friedrichs

      Sehr geehrter Herr Lauke,

      wenn wir gerade beim Fehlersuchen sind:
      Das Verb „aufwänden“ gibt es im Deutschen nicht! Von daher (und aus vielen anderen Gründen) ist die NDR nicht sooo unlogisch, abwegig oder gar „durchgeknallt“, wie viele sie gern darstellen.

      Der einzige Fall, für den in der Wortgruppe „aufwenden (!) – Aufwand“ die Umlautung eingeführt wurde, ist das Adjektiv „aufwändig“; und selbst hier ist das eine Kann-Regel! Es gibt mithin zwei mögliche Schreibweisen:
      „aufwendig“ (von „aufwenden“, Duden-Empfehlung und damit weiterhin die sinnvollste Lösung) und eben
      „aufwändig“ (mit der durchaus nachvollziehbaren Ableitung von „Aufwand“, da Adjektive sowohl von Verbstämmen als auch von Substantiven gebildet werden können).

      Fazit:
      In vielen „heiklen“ Situationen dürfen Sie weiterhin auch „alt“ schreiben. Daneben gibt es sinnvolle, weil vereinfachende und vereinheitlichende Neuerungen wie die ss-ß-Regel.
      Natürlich finden sich auch (noch immer) Bereiche, die schwierig zu begreifen, kaum nachvollziehbar oder unlogisch sind (Stichwort: Getrennt-/Zusammenschreibung). Das hat aber weniger mit den Entscheidungen der Kultusministerkonferenz zu tun als mit der Tatsache, dass Sprache ein sich ständig weiterentwickelnder „Organismus“ ist, dessen Entwicklung man eigentlich nicht vereinheitlichen kann. Alle Regeln versuchen immer nur, das Existierende greifbar zu machen und so weit zu vereinheitlichen, dass es auch lehrbar/lernbar ist.

      Und genauso natürlich kann man sich dem scheinbaren Wahnsinn NDR entziehen und weiterhin „alt“ schreiben. Wenn man will, kann man auch versuchen, weiterhin mit DM zu bezahlen oder von seiner Krankenkasse Krankenscheine anzufordern, weil man keine Plastikkarten mag. Aber auf Dauer isoliert einen eine solche Anti-Haltung und koppelt einen von der gesellschaftlichen Entwicklung ab.
      Ich persönlich lösche Leseproben von meinem E-Book-Reader, die mir zu viele Rechtschreibfehler enthalten. Und „daß“ ist z.B. so ein Fehler …

      Herzliche Grüße
      Frank Friedrichs

  2. Lieber Zwiebelfisch, ganz so einfach ist das mit der Mass Bier nun auch wieder nicht. Beim Bier wird „die“ Mass tatsächlich kurz ausgesprochen. Aber natürlich sind wir Bayern durchaus von Natur aus fähig, „das“ Maß in Bandmaß korrekt, nämlich mit langezogenem a auszusprechen. Und wenn ein Baier (Angehöriger eines der bairischen Stämme, nicht Bewohner des Staatsgebietes des Freistaats Bayern) sagt: „Bring mir no a Mass“, dann meint er tatsächlich „die“ Mass, also einen Krug mit einem Kubikdezimeter Rauminhalt voll Bier. Und nur die wird mit einem kurzen a ausgesprochen.

    • Aber eben auch die Maß (Bierkrug mit einem Liter Inhalt) wird mit „ß“ geschrieben. Und dass obwohl sie (im Bairischen) mit kurzem Vokal ausgesprochen wird. Mehr hat der Autor oben nicht geschrieben, Herr Regler.

  3. Dr. Diether Steppuhn

    Irgendwo habe ich vor einigen Jahren – es war noch, bevor die Neuschrieb-Regelung in Kraft trat – einen kritischen Beitrag zur ß/ss-Schreibung gelesen und kopiert. Er folgt hier:

    Zur ß/ss-Schreibung:

    1. Der Betonungsgrundsatz der Reformer „nach kurzem Vokal Doppel-s“ gilt für viele Wörter nicht, z.B. Ast, August, du bist (aber: du musst), Bus, Diskus, fast, Gerüst, Gast, Hast, du hast (aber: du hasst), er ist (aber: er isst), Kasten, Kenntnis, Kiste, Kultus, Last, List, Lust, Mist, Verhängnis, Verlust, Zeugnis, usw. Wie sollen die Schüler nun lesen und schreiben? Die Reformer haben übersehen, daß das Deutsche verschiedenen Schreibprinzipien folgt und u.a. auch eine Unterscheidungsschreibung ist. Das zeigt sich besonders deutlich bei Wörtern mit verschiedener Be-deutung, die zwar gleich gesprochen, aber unterschiedlich geschrieben werden (sog. Homophone): z.B. Aas/aß, büßte/Büste, fast/faßt, fa-sten/faßten, fliest/fließt, Frist/frißt, Hast/hast/haßt, ist/ißt, Küste/küßte, Last/laßt, leeren/lehren, lies/ließ, Mist/mißt, Moor/Mohr, Paste/paßte, Pi-ste/pißte, reist/reißt, Saite/Seite, Sole/Sohle, Stil/Stiel, vergast/vergaßt, Verlies/verließ, vereist/verreißt, verwaist/verweist, weist/weißt, usw. Die Unterscheidungsschreibung schützt vor unliebsamen Lesestörungen.

    2. Mundartlich gibt es verschiedene Aussprachen: Auf Grund des Neu-schriebs wird dann Fußball zu Fussball, Gras zu Grass, Spaß zu Spass, eine Maß Bier in Bayern zur Mass.

    3. Die Dreikonsonantenschreibung wie „Schlossstraße“, „Missstand“ oder gar „Stresslesssessel“ erschwert die Lesbarkeit und ist auch unäs-thetisch. Mit dem Eszett („ß“) ist die Silbenfuge oder Wortgrenze dage-gen klar erkennbar: Schloßstraße. Den Grundsatz der Binnengrenz-schreibung, die Kompositionsfuge nicht zu verwischen, haben die Re-former nicht beachtet: Genusseis, hasserfüllt, Messerfassung, Messer-gebnis, Messingenieur, Schlosserhaltung. Weil durch das Zusammen-treffen von drei gleichen Buchstaben die Lesbarkeit erschwert wird, empfehlen die Reformer die Schreibung mit Bindestrich: Kompromiss-Kurs, Prozess-Auftakt.

    4. Und wer mit „daß/das“ nicht klarkommt, dem wird es mit „dass/das“ auch nicht gelingen.

    5. Fehleranstieg
    Beim stimmlosen s-Laut am Wort- oder Silbenende oder vor einem Mit-laut gab es bisher nur zwei Schreibweisen: s und ß (Erlebnis – Fuß).

    Die Reformer verlangen jedoch drei Schreibweisen mit s, ss und ß (Glas – Hass – Maß). Für einen rechtschreibschwachen Schüler, für den die Reform angeblich gemacht wurde, steigt somit die Fehlermöglichkeit von 50 Prozent auf 66,6 Prozent.

    Tatsächlich stellte der Psychologe Professor Harald Marx, Uni Bielefeld / Leipzig, einen signifikanten Fehleranstieg bei der neuen ß/ss-Schrei-bung fest (Marx, Harald: „Rechtschreibleistung vor und nach der Recht-schreibreform: Was ändert sich bei Grundschulkindern?“ in Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Göttingen: Hogrefe-Verlag, 31/1999, S. 180-189). Die Fehlerzahl steigt tatsächlich gerade durch die neue ß/ss-Schreibung stark an, z.B. ausser, Beweiß, Hinderniss, schliessen, Strasse, Zeugniss.

    Der gleiche Fehleranstieg ist in der Presse zu beobachten: Stephanus Peil: „Presse-Orthographie nach der Umstellung auf die Neuregelung ab 1.8.1999“. 2. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, 2000; Wolfgang Wrase: „Veränderung der Fehlerzahlen durch die Rechtschreibreform – Empiri-sche Untersuchung am Beispiel der Süddeutschen Zeitung“ – http://www.rechtschreibreform.com/Seiten2/Wissenschaft/
    032WraseZahlen/032WraseZahlenUe.html. Vgl. auch die VRS-Pressemitteilung vom 28. August 2003: „Gleichgeschaltete Presse ver-harmlost Rechtschreibreform“ – http://www.vrs-ev.de/pm280803.php -.

    Die neue ß/ss-Regelung umfaßt aber 90 Prozent der Rechtschreibre-form. Sie ist überflüssig wie ein Kropf, aber sie hilft den Verlagen und Medienkonzernen, Geschäfte zu machen. Die ß/ss-Regelung täuscht ei-ne nicht vorhandene Modernität und Qualität der Reform vor. Aber in Wirklichkeit steigen gerade durch die neue ß/ss-Regelung die Fehler-zahlen stark an. Die neue ß/ss-Regelung dient lediglich als Füllmaterial, um überhaupt eine Reform nötig erscheinen zu lassen. Die ß/ss-Rege-lung ist der Silikonbusen der Rechtschreibreform. Sie täuscht Volumen, Qualität und Modernität der Reform vor, wo nichts dergleichen vorhan-den ist.

    Schon allein wegen dieses Anstiegs der Rechtschreibfehler bei der ss-Schreibung ist die sogenannte Rechtschreibreform aus pädagogischer Sicht der Deutschlehrer ein Schildbürgerstreich. Somit ist auch der Kompromißvorschlag der Deutschen Akademie für Sprache und Dich-tung (DASD) untauglich. Sogar Professor Peter Eisenberg, Potsdam, der Urheber des unbrauchbaren Kompromißvorschlages der DASD, be-zeichnete noch im März 1995 die ss-Regelung als die „schlechteste überhaupt denkbare Lösung“ (Peter Eisenberg: „Die deutsche Sprache und die Reform ihrer Orthographie“ in Praxis Deutsch, Heft 130, März 1995, S. 3-6).

    Woher ich diesen Beitrag habe, weiß ich nicht mehr – er müsste aber zu finden sein.

    Ich halte alles für zutreffend, was in diesem Beitrag beschrieben wird. Seltsamerweise bekomme ich immer häufiger Post, in der „das“ als sächlicher Artikel (das Haus) oder auch als Relativpronomen (… mein Fahrrad, das an der Hauswand steht) immer öfter mit ss geschrieben ist.

    Kurz: mir fehlt das ß in der Form sehr, in der ich es zu gebrauchen lernte, weil es beim Lesen und Schreiben nützlicher war als das, was jetzt gilt!

  4. Ich freue mich über diesen Beitrag. Noch mehr freue ich mich, wenn ich hier in der Schweiz ein Esszet antreffe, insbesondere dann, wenn es sich um grosse Buchstaben handelt und damit statt der MUSSE eine MUSZE daherkommt. Leider kann ich das Eszett auf meinem Computer nicht schreiben, wohl aber auf dem Mobiltelefon, was mir beim Gruss eine Zeitersparnis von 20 % einbringt.
    Mit freundlichen Grü&en J. Schluep

  5. Lieber Zwiebelfisch,
    da ist Ihnen dann doch ein kleiner Lapsus unterlaufen, wenn Sie beteuern, dass es Ihnen nie in den Sinn käme, „den Dänen und Schweden nahezulegen, ihr Ø …… abzuschaffen“. Was die Schweden betrifft, wäre dieses Ansinnen eh unsinnig, weil dort der Umlaut wie bei uns Ö geschrieben wird. Das Ø verwenden außer den Dänen nur die Norweger.
    Darauf ein Øl bzw. Öl. Skål!

  6. Norbert Braumann

    Also ich finde die Lösung im Bild doch sehr gelungen … oder wo ist der Unterschied zwischen einem großen und einem groBen bay(e?)rischen ßierabend?

  7. Ich kann die Argumente nicht verstehen. Das ß wurde 1901 offiziell zur Norm erklärt, zuvor hatte man Jahrhunderte lang problemlos das ss bzw. sz verwendet. Soviel zur historischen Besonderheit einer Sprache. Lange Vokale per Verdopplung anzuzeigen ist ein geniales Konzept, dass in der Finnischen Sprache seit Jahrhunderten sehr konsequent genutzt wird. maa (Land) wird mah gesprochen, mar (November) wird marr gesprochen. Im Deutschen finden sich mindestens drei oder vier Methoden lange Vokale anzuzeigen, oft genug sind Vokale lang zusprechen, ohne dass einen Indikator gibt. Das soll eine charmante Eigenart einer Sprache sein? Ich benötige kein ß und der Autor des Artikel aus nicht, er hat es (außer bei Erwähnung des Buchstabens) gerade dreimal in seinem langen Artikel verwendet – und in allen drei Fällen wäre es problemlos durch ss zu ersetzen gewesen, so wie er es im restlichen Artikel auch mehrmals gemacht hat. Ein Buchstabe, denn man nach Willkür oder Tageslaune verwenden kann und der dabei keine nur ihm eigene Funktion übernimmt, ist überflüssig und kontraproduktiv. Sprache soll verbinden und nicht durch Ornamentik und Komplexitäten Hürden aufbauen. Schönheit liegt in den Worten die man sagt, nicht in den Wörtern, die dies verschriftlichen.

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