Das Wort „Platzangst“ wird umgangssprachlich oft im Sinne von Angst vor Enge, vor Gedränge und vor geschlossenen Räumen gebraucht. Viele Menschen sagen zum Beispiel, dass sie in Fahrstuhlkabinen Platzangst bekämen. Hier wird Platzangst folglich mit Angst vor „zu wenig Platz“ gleichgesetzt. Tatsächlich aber ist Platzangst etwas anderes, nämlich die Angst …
November, 2006
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23 November
offiziell/offiziös
„Offiziell“ bedeutet amtlich, förmlich, feierlich. Das wissen die meisten Menschen auch, daher wird dieses Wort selten falsch gebraucht. Anders verhält es sich dagegen mit „offiziös“. Hier glauben viele, es handele sich noch um eine Steigerung des Wortes „offiziell“« und sei also geradezu höchst offiziell. Doch genau das Gegenteil ist der …
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23 November
vor Ort/am Ort des Geschehens
Der Ausdruck „vor Ort“ ist ein treffliches Beispiel für die große deutschlandweite Karriere eines kleinen, sehr speziellen Idioms. „Vor Ort“ entstammt der Bergmannssprache. Das Wort „Ort“ gab es schon im Althochdeutschen, dort hieß es so viel wie Punkt, Spitze (und gemeint war die Spitze einer Waffe), äußeres Ende, Rand. Von …
Juli, 2006
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5 Juli
Ojéé, ojé, ojé, ojé!
Haben Sie auch so oft Fußball? Dann haben Sie bestimmt schon mal von Trinidad und Tabacco gehört. Und wenn Sie wissen wollen, wie die Bewohner der Elfenbeinküste genannt werden, dann treten Sie näher und schauen Sie sich das Spiel auf unserer Linewand an! „Deutsche Männer haben lieber Sex als Fußball“, …
März, 2006
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30 März
Verwirrender Vonitiv
Grammatik ist nicht jedermanns Sache, das Deklinieren schon gar nicht. Darum wird ein Fall immer beliebter: der Vonitiv. Der Name sagt Ihnen nichts? Sie kennen ihn bestimmt! Der Vonitiv ist der Tod von dem Genitiv. Solche Schlagzeilen können einem den ganzen Tag verderben: Das ist doch wirklich nicht zu fassen: …
Juli, 2005
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27 Juli
Wir gedenken dem Genitiv
Der Genitiv gerät zusehends aus der Mode. Viele sind ihn überdrüssig. Dennoch hat er in unserer Sprache seinen Platz und seine Berechtigung. Es kann daher nicht schaden, sich seinem korrekten Gebrauch zu erinnern. Sonst wird man dem Problem irgendwann nicht mehr Herr und kann dem zweiten Fall nur noch wehmütig …
Dezember, 2004
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8 Dezember
Er steht davor, davor, davor – und nicht dahinter
Wann immer ein Minister in Bedrängnis gerät, liest man garantiert irgendwo den Satz: „Der Bundeskanzler stellte sich demonstrativ hinter seinen Minister.“ Ein mutiger Schritt, soll man denken. Doch wäre es nicht viel mutiger gewesen, wenn der Kanzler sich vor seinen Minister gestellt hätte? Der Verdacht liegt nahe, dass die Positionen …
Oktober, 2004
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14 Oktober
Und täglich berichten die Kreise
Wir alle haben schon oft gehört oder gelesen, dass jemand in bestimmten Kreisen verkehrt, und gelegentlich sieht man auch, wie sich jemand im Kreisverkehr verfährt. So etwas lässt sich erklären. Doch was zum Teufel hat es mit all den vielen Kreisen auf sich, aus denen ständig und immerzu zitiert wird? …
August, 2004
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19 August
Stehende Ovationen/Stehbeifall
Der englische Ausdruck „standing ovation“ bedeutet stürmischer Beifall, Stehbeifall. Die Wiedergabe mit einem Partizip (stehend) kollidiert mit der deutschen Grammatik, denn stehend ist nicht der Beifall, sondern das Publikum.
Juni, 2004
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23 Juni
Durch und durch alles hindurch
Die „Titanic“ wurde durch einen Eisberg versenkt. Nordkorea bestreitet den Kauf von Atomwaffen durch Pakistan. Bücher werden durch Autoren geschrieben und durch Übersetzer übersetzt. Städte werden durch Bomben getroffen, Politiker durch das Volk gewählt. Ist die Durch-Wucherung der Sprache durch nichts mehr aufzuhalten? Im Blumengarten der deutschen Sprache wuchert ein …