Ein Unglück kommt selten allein, heißt es, daher ist es nicht verwunderlich, wenn zur Entgleisung eines Zuges auch noch die Entgleisung der Sprache hinzukommt. Der stilistische Umgang mit Katastrophen kommt oft selbst einer Katastrophe gleich; Fähren, Busse und Züge voller Menschen verunglücken, die Sprache verunfallt. Katastrophen-Journalismus ist die vielleicht älteste …
August, 2003
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6 August
Schrittweise Zunahme der Adjektivierung
Mit wachsender Besorgnis registrieren deutsche Sprachwächter ein Phänomen, das als illegale Adjektivierung von Umstandswörtern bezeichnet werden kann. Ausgehend von der Wirtschaft, hat es inzwischen auch Politik und Journalismus erfasst. Selbst der Bundeskanzler trägt zu seiner Verbreitung bei. Da sitzt man nichts Böses ahnend beim Frühstück, schlürft seinen Kaffee, blättert noch …
Juli, 2003
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9 Juli
Licht am Ende des sturmverhangenen Horizonts
Redewendungen sind das Salz in der Buchstabensuppe, in der Journalisten Tag für Tag herumrühren. Mit bildhaften Vergleichen und lockeren Sprüchen lassen sich selbst staubtrockene Sachverhalte noch würzen und dem Leser schmackhaft machen. Im Überschwang passiert es bisweilen, dass der Salzstreuer in den Kochtopf fällt. Vom „Licht am Ende des sturmverhangenen …
Mai, 2003
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30 Mai
Abschied von Lila-Grün
Sie glauben, Sie kennen sich aus mit den Farben in der Politik? Rot für links, schwarz für rechts, dazwischen und daneben gelb, grün, dunkelrot, blassrosa, taubengrau und igittibraun… Aber wofür bitteschön steht blau, und was kommt raus, wenn man die Farben mischt? Werfen wir doch mal einen Blick zu unseren …
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28 Mai
Eine vitale Rolle
Hat jemand schon mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA vor allem deshalb so angespannt ist, weil wir die Amerikaner einfach nicht richtig verstehen? Nicht immer hapert’s mit der Diplomatie, manchmal hapert’s einfach nur mit der Übersetzung. Im vergangenen Monat geisterte die Aussage …
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22 Mai
Die Ruderregatta
Die allererste „Zwiebelfisch“-Kolumne in der Originalfassung Diese Kolumne ist auch in Bastian Sicks Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ erschienen.